Zum Internationalen Tag des Artenschutzes am 3. März sagt Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund:
„Das Insektensterben wird weiter voranschreiten, wenn die Bundesregierung die dringend nötige Agrarwende weiter verschläft. 60 Milliarden Euro fließen in eine Agrarpolitik, die der Natur nachweislich schadet. Deutschland verfehlt die Biodiversitätsziele krachend. Wir brauchen eine strukturelle Veränderung der Agrarpolitik und mehr Gelder für den Naturschutz.“
Thüringen stemmt sich mit dem von Siegesmund vorgelegten neuen Wassergesetz gegen diese Entwicklung. So sollen u.a. die Gewässerrandstreifen, wertvoller Lebensraum für viele Insekten, besser geschützt werden. Außerorts sollen in einem 10 Meter breiten Streifen parallel zum Ufer zukünftig keine Pflanzengifte und Düngemittel mehr ausgebracht werden. Im bundesweit einmaligen Optionsmodell können Landwirte sogar wählen. Dann ist der Schutzstreifen 5 Meter breit, wenn dieser vollständig mit Bäumen und Sträuchern bewachsen ist oder das Ufer ganzjährig begrünt ist. „Das ist ein echtes Artenschutzprogramm für unsere Insekten,“ so Siegesmund.
Mit seinen jetzt 12 Natura 2000-Stationen hat Thüringen darüber hinaus ein bundesweit einmaliges Netzwerk für den Natur- und Artenschutz entwickelt. Sie helfen, die Lebensräume und Arten des europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ zu sichern. „Die Experten dort sind wichtige regionale Partner für Naturschutzbehörden, Landwirte und die Naturschutzverbände. Denn Naturschutz ist Gemeinschaftswerk und Marathon zugleich,“ so Siegesmund. Das Thüringer Umweltministerium fördert die personelle Ausstattung mit ca. 1 Mio. Euro pro Jahr. Thüringen verfügt über 212 FFH-Gebiete und 47 punkthafte FFH-Objekte sowie 44 EU-Vogelschutzgebiete. Diese 270.000 Hektar entsprechen rund 17 % der Landesfläche. In diesen Landschaften kommen seltene und teilweise vom Aussterben bedrohte Arten vor. Die jüngste Natura 2000-Station arbeitet seit Jahresbeginn an der neuen Waldwildnis am Possen. Pressemitteilung
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