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http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14937187.html
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“Adolf Hitlers Jugend geht in die Gemeinschaftsschule”. Ausriß.
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Wikipedia:
In Thüringen einigten sich CDU und SPD bei ihren Koalitionsverhandlungen 2009 auf Druck der SPD auf die Einführung der Gemeinschaftsschule. Nachdem zum Schuljahr 2009/2010 erste Schulen an einer Pilotphase teilgenommen hatten, startete die Gemeinschaftsschule offiziell zum Schuljahr 2010/2011. An der Gemeinschaftsschule sollen alle Kinder bis zur 8. Klasse gemeinsam lernen. Erst dann erfolgt das so genannte abschlussbezogene Lernen. Laut einer Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung haben sich rund 90 Prozent der Thüringer für das längere gemeinsame Lernen ausgesprochen. Die Gemeinschaftsschule ist das zentrale Projekt von Kultusminister und SPD-Landeschef Christoph Matschie.[32]
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Ausriß. „Geburtsdatum: 10.9. 1898 in Oldisleben. Todesdatum: 20.7. 1942. Sterbeort: Buchenwald“.
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Dr.Harry Stein, Experte der Gedenkstätte Buchenwald, teilt auf Anfrage mit:
Über Fritz Hankel gibt es einige Dokumente im Bestand Buchenwald des Suchdienstarchivs Bad Arolsen. Aus ihnen geht folgendes hervor:
Fritz Hankel, geb. 10.09.1898 in Oldisleben, wohnhaft dort, Hindenburgstraße 20, glaubenslos, verheiratet, 3 Kinder, von Beruf Schlosser, wurde am 13.12.1941 von der Gestapo Weimar verhaftet und am 20.12.1941 in das KZ Buchenwald gebracht. Haftgrund: „Verkehr mit Juden“. Fritz Hankel war 1932/33 Mitglied der KPD. Drei Ordnungs- und Vorstrafen, offensichtlich aus den Jahren der Weimarer Republik, wegen Holzdiebstahl, Beleidigung und Landfriedensbruch deuten auf seine soziale Lage und auf frühere Konflikte mit dem Staat. In Buchenwald wurde er zunächst als „Polizei-Häftling“ geführt, dann als politischer Häftling. Die Gestapo ließ ihn in die „K-Kompanie“ einweisen, ein spezielles Strafkommando für „Kriegsverbrecher“, das im Steinbruch arbeiten musste. Am 8. Mai 1942 brachte sie ihn aus Buchenwald in das Gerichtsgefängnis Bad Frankenhausen. Offensichtlich sollte dort ein Verfahren gegen ihn stattfinden. Was dort wirklich geschah, ist unklar, jedenfalls brachte ihn die Gestapo am 28. Mai 1942 nach Buchenwald zurück. Er kam erneut in den Steinbruch und wurde am 20. Juli 1942 in das Kommando 8 zum Aufbau des Gustloff-Werkes (neben dem Lager) versetzt, schwerste Erschließungsarbeiten in einem Waldgelände. Er starb am 20. Juli 1942, also noch am selben Tag, offiziell an „akuter Herzschwäche“, also an völliger Erschöpfung.
Mehr geben die Dokumente leider nicht her – es bleiben also eine Reihe von Fragen offen. Vielleicht noch soviel: Nach der Einführung des gelben Sterns im September 1941 lieferte die Gestapo jüdische Männer wegen geringster Verstöße gegen die Vorschriften (Besitz eines Fahrrades, „hat eine Gans gekauft“) in Buchenwald ein und brachte sie dort um. Die Geschichte von Fritz Hankel erscheint in diesem Kontext als Abschreckungsmaßnahme gegen diejenigen nichtjüdischen Deutschen, die noch Kontakte aufrecht erhielten. Es ist das Vorfeld der Deportation der Juden aus Mitteldeutschland in Vernichtungsstätten im besetzten Polen. Zitat Dr. Stein.
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In Oldisleben fehlen bisher Gedenkstein oder Gedenktafel, die über das schwere Schicksal von Fritz Hankel informieren. Bemerkenswert, daß die Informationen über Fritz Hankel sogar in der Ortschronik fehlen. Wer hat dafür gesorgt? Zu den offenen Fragen gehört, wer in Oldisleben Fritz Hankel denunziert hat, ob die Denunziation von den lokalen SA-NSDAP-Führungsleuten kam. Aus dem Archiv der Pfarre in Oldisleben dürfte hervorgehen, wie sich damals die Kirche, ihre Pfarrer und Mitglieder zu dem Fall verhielten, wer protestierte, wer schwieg. Als Hankel-Haftgrund wurde „Verkehr mit Juden“ genannt – auch Jesus war ein Jude. Die bisher vorliegenden Informationen über den Hankel-Fall geben einen Eindruck davon, was für ein soziokulturelles Klima zur Nazizeit in Oldisleben herrschte, wie die Menschen miteinander umgingen. Auch für Hulda Wiesel aus Oldisleben, die die Konzentrationslager Auschwitz, Ravensbrück und Bergen-Belsen überlebte, gibt es in Oldisleben weder Gedenkstein noch Gedenktafel.
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Auf Website-Anfrage übermittelte die Leitung des Archivs der Gedenkstätte Auschwitz im Oktober 2018 diese drei erhalten gebliebenen SS-Fotos.
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“Braunbuch. Kriegs-und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin”:https://web.archive.org/web/20101119233343/http://braunbuch.de/index.shtml
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Erfurt und Gehlen:
Ausriß. Udo Ulfkotte über Reinhard Gehlen unter Adolf Hitler und unter der US-und BRD-Regierung…
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TV-Sender 3sat:
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http://recentr.com/2018/06/17/die-wurzeln-der-csu-und-cdu/
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Auf Website-Anfrage übermittelte die Leitung des Archivs der Gedenkstätte Auschwitz im Oktober 2018 diese drei erhalten gebliebenen SS-Fotos.http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/10/09/hulda-wiesel-auschwitzhaeftling-aus-oldislebenthueringen-in-ihrem-heimatort-existiert-aus-inzwischen-nachvollziehbaren-gruenden-keinerlei-gedenken-an-die-verfolgte-des-naziregimes-ueberlebende/
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Zu den Gründen der Verhaftung von Hulda Wiesel war in Oldisleben zu vernehmen: „Vielleicht hatte sie ja die Fahne nicht rausgehängt“. (Heimtückegesetz)
Ausriß.(Gunnar Richter: Das Arbeitserziehungslager Breitenau) Ob die Schulen in und um Oldisleben in normalem, erforderlichem Umfange oder sogar sehr ausführlich auf die Biographie von Hulda Wiesel eingehen, ist nicht bekannt – und auch per Internetsuche nicht ersichtlich.https://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/bitstream/urn:nbn:de:hebis:34-2011120539885/1/RichterArbeitserziehungslagerBreitenau.pdf
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Dr. Gunnar Richter, Leiter der Gedenkstätte Breitenau, teilt auf Anfrage mit:
Hulda Wiesel: Sie war vom 20.11.41 bis zum 5.1.42 und vom 9.1.42 bis zum 9.2.42 in Breitenau inhaftiert. Sie wurde über die Gestapo Weimar eingewiesen. (Signatur: 7436)
Hulda Wiesel wurde am 27. April 1891 in Oldisleben geboren. Sie hatte nach dem Eintrag in ihrer Gefangenenakte sieben Brüder, deren Namen aber nicht aufgeführt sind. Von Beruf war sie Hausangestellte (Hauswirtschafterin).
Ähnlich, wie bei Erna K., geht auch bei ihr aus einem Schreiben der Gestapo Weimar hervor, dass sie vor der Einweisung in das Lager Breitenau bereits eine Haftstrafe verbüßt hatte. In dem Schreiben vom 18. November 1941 heißt es; Zitat:
„Die Wiesel hat bis zum 8.11.41 eine 2-jährige Gefängnisstrafe wegen illegaler Betätigung für die IBV und Vergehens gegen das Heimtückegesetz verbüßt. Sie ist heute noch Anhängerin der IBV. Ich habe gegen sie beim RSHA. Schutzhaft beantragt. Ich bitte, die W. vorübergehend in die dortige Anstalt als Schutzhaftgefangene aufzunehmen. Die Staatspolizeistelle Kassel hat von der Überführung der W. Kenntnis erhalten. In Vertretung: gez. Bluhm.“
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Aus einem Artikel der Frankenhäuser Zeitung vom 9. Januar 1940 geht Näheres über die Verhaftung von Hulda Wiesel, über „Hitlers willige Vollstrecker“ in Oldisleben hervor. Darin heißt es:
Am 20. November 1941 wurde Hulda Wiesel in das Arbeitserziehungslager Breitenau eingewiesen und von dort am 9. Februar 1942 in das KZ Ravensbrück deportiert (nachdem sie am 5. Januar 1942 bereits ein erstes Mal nach Ravensbrück deportiert worden war, aber bereits vier Tage später aufgrund einer Lagersperre zurückkam). Von Ravensbrück kam Hulda Wiesel am 26. März 1942 mit mehreren Zeuginnen Jehovas nach Auschwitz. Im Zuge der Evakuierung des Lagers Auschwitz, Anfang 1945, kam sie nach Bergen-Belsen, wo sie die Befreiung des Lagers überlebte. In Bergen-Belsen lebte sie noch im August 1945 im DP-Camp – dann verlieren sich ihre Spuren…“
Aus dem Heimatgeschichtlichen Wegweiser geht übrigens hervor, dass auch ein Mann aus Oldisleben, der den Zeugen Jehovas angehörte, verfolgt wurde. Es heißt darin auf Seite 172:
„Widerstand aus dem Glauben leistete Emil Dietrich aus Oldisleben, der zur Gemeinde der Zeugen Jehovas gehörte. Nach Angaben aus dem Geschichtsarchiv der Zeugen Jehovas wurde er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und anschließend in ein Konzentrationslager überstellt. Er überlebte und wurde 1950/1951 in der DDR erneut verfolgt.“
Außerdem heißt es auf Seite 173:
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In diesem Kontext fällt auf, daß die veröffentlichte Ortschronik von Oldisleben viele große weiße Flecken aufweist. Angaben über das Schicksal von Hulda Wiesel, Hildegard Wilkendorf oder Emil Dietrich sucht man vergebens – sehr spärlich sind sogar die Informationen über Fritz Hankel. Man erfährt u.a. nicht einmal, wer Hulda Wiesel anzeigte, wer in Oldisleben wollte, daß sie in ein Konzentrationslager gebracht wird. Im Ort hieß es, der Chronik-Verfasser Alfred Odebrecht habe systematisch die Ortsgeschichte betreffende Dokumente an sich gebracht und niemandem Einblick gewährt. Daher stelle sich die Frage: Was sollte in wessen Interesse verschwiegen werden?
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Archivalnummer | 0153 |
Datierung | 1939 – 1941 |
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https://de.wikipedia.org/wiki/DP-Camp_Belsen
http://studylibde.com/doc/8650429/das-arbeitserziehungslager-breitenau–1940-1945-
Displaying 1–1 of 1 matches for SEARCH WITHIN COLLECTION: 20675; LAST NAME: WIESEL; ACCURACY: EXACT; FIRST NAME: HULDA; ACCURACY: EXACT
https://wc.rootsweb.ancestry.com/cgi-bin/igm.cgi?op=GET&db=charlett&id=I61
https://www.beliebte-vornamen.de/17902-hulda.htm
Ausriß. „Die Mörder sind unter uns“. Hitlers willige Vollstrecker sogar in kleinsten Dörfern – bis heute von interessierter Seite gedeckt.
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Gestapo in Thüringen:https://www.lzt-thueringen.de/files/uellenbd_gestapo-2.pdf
Oldisleben – Nazizeit und Zwangsarbeiter:
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Heimatforscher in höherem Alter weisen 2018 auf einen interessanten Aspekt: In bestimmten Thüringer Städten sei die Nazizeit überhaupt nicht aufgearbeitet, trauten sich Wissenschaftler nicht an das Thema. Dies liege daran, daß nach dem Anschluß von 1990 wieder bestimmte traditionelle Familien politisch-wirtschaftlich das Sagen hätten, die auch zur Nazizeit tonangebend gewesen seien. Diese Familien wollten auf keinen Fall, daß ihre Rolle im Nazi-Kapitalismus bekannt, näher beleuchtet werde.
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