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Die Amerikaner in Buchenwald
Zum 4. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald
Zwei Tage, nachdem sich die Häftlinge des KZ Buchenwald unter Führung ihres internationalen Komitees am 11.April 1945 von der SS befreit hatten, erschienen die ersten amerikanischen Truppen im Lager. Es soll dahingestellt bleiben, ob sich die amerikanische Armee um Buchenwald besonders beeilt hat, ob sie nicht mit einem etwas energischeren Vormarsch mühelos noch Tausenden Antifaschisten aller Länder das Leben hätte retten können. Dank unserer Befreiungsaktion ist es uns jedenfalls gelungen 21 000 Antifaschisten aller Länder vor dem Untergang, für die Demokratie zu retten.
Die amerikanischen Offiziere des Geheimdienstes gaben ihrer Verwunderung, sie sagten auch „Bewunderung“, Ausdruck. Nur zu gerne hätten sie uns die „Geheimnisse des Buchenwalder Wunders“, Angaben über unseren unterirdischen Kampf, Namenslisten bewährter Kommunisten und Antifaschisten entlockt und waren recht enttäuscht, als ihnen das nicht gelungen ist.
Keine Illusionen
Gewiß gab es unter den Offizieren und Soldaten der amerikanischen Armee zahlreiche ehrliche antifaschistische Demokraten, die ihre Solidarität mit uns unter Beweis erstellt haben. Rühmend soll besonders auch die Haltung der Neser-Offiziere und Neser-Soldaten hervorgehoben werden. Wer aber im Frühjahr 1945 noch die Illusion haben mochte, die amerikanische Armee wäre zur Beseitigung des Faschismus nach Deutschland gekommen, war bald eines besseren belehrt. Die fortschrittlichen demokratischen Elemente der Armee hielten selbst uns gegenüber mit dem Ausdruck des Unwillens über die reaktionäre Haltun ihrer Führung nicht zurück. Diesem reaktionären Geist entsprachen die ersten Maßnahmen.
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