Zeitzeugen aus Oldisleben und Umgebung

Die Resultate der Entvölkerungspolitik nach dem Anschluß von 1990 – welche politischen Ziele, darunter Industrievernichtung, verschwiegen wurden, sogar von „Bürgerrechtlern“. „Abwanderung“ geht zurück, weil wichtigstes Fachkräftepotential Ostdeutschlands längst abgesaugt wurde. Regierungspolitik für Autokonzerne – schlecht für ostdeutschen Schienenfahrzeugbau in Görlitz, Bautzen, Hennigsdorf…Woran das „Einheitsdenkmal“ erinnern wird…

Freitag, 06. Januar 2017 von Klaus Hart

Theatermacher Heiner Müller 1990: „Was hier abläuft, ist ja keine Vereinigung, sondern eine Unterwerfung.“

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/abwanderung-aus-ostdeutschland-auf-rekordtief-14606987.html

„Trotz des deutlichen Rückgangs der Ost-West-Wanderung sinken dem Bericht zufolge in vielen ländlichen Kreisen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sowie dem südlichen Brandenburg die Bevölkerungszahlen stark.“ FAZ zur weiter forcierten Vernichtung gewachsener soziokultureller und wirtschaftlicher Strukturen – politisch Verantwortliche nach wie vor straffrei.

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2015/07/22/das-doerfer-sterben-muss-aufhoeren-axel-schneider-zu-den-resultaten-des-machtwechsels-von-1990-der-verlust-der-identitaet-des-zusammengehoerigkeitsgefuehls-und-damit-der-bereitschaft-sich/

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Ziele des Anschlusses von 1990, Politikresultate:

SN: Haben Sie „ostalgische“ Momente, in denen Sie sich an etwas aus DDR-Zeiten zurücksehnen, das es nicht mehr gibt?
Gysi: Ich kann Ihnen das genau sagen: das Zusammengehörigkeitsgefühl. Diese vielen Feste, die man feierte. Auch nach jeder Parteiversammlung sind wir in einer kleinen Gruppe essen gegangen und haben uns vergnügt. Wir haben uns immer etwas einfallen lassen. Das zerfasert heute alles. Keiner hat mehr Zeit.

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2015/07/09/denn-seit-der-wende-ist-die-region-regelrecht-ausgeblutet-thueringer-allgemeine-zu-zielen-und-bereits-erreichten-resultaten-des-anschlusses-von-1990-beispiel-kyffhaeuserkreis-politisch-und-wirt/

Die christliche Zeitschrift “Publik-Forum” zitiert  Helge Klassohn, Kirchenpräsident in Sachsen-Anhalt, als “einstige Wiege der deutschen Industrie” bezeichnet, zum wirtschaftlich stimulierten Weggang junger Ost-Frauen:”Wenn es um die Kosten der deutschen Einheit geht, wird leider nicht berücksichtigt, daß die Frauen hier ausgebildet wurden und zur Wertschöpfung in den alten Bundesländern beitragen. Auch gut ausgebildete junge Männer gehen weg, sobald sie einen Arbeitsplatz finden. Sie sind als Arbeitskräfte hoch geschätzt. …Es gab vor einigen Jahren hier sogar Prämien von den Arbeitsämtern für Leute, die das Land verließen. Hinzu kommt ein weiteres Problem: Über die Arbeitsämter forschen westdeutsche Betriebe nach gut Ausgebildeten in Ostdeutschland und machen dann entsprechende Angebote, bei denen hiesige Arbeitgeber nicht mithalten können…Dörfer, die zwar mit Fördermitteln und einem großen persönlichen Einsatz von Familien schön hergerichtet sind, vergreisen. Die jungen Leute, die das Anwesen übernehmen sollten, sind nicht mehr da. Ganze Landstriche sind bedroht in Mitteldeutschland, das sehr dicht besiedelt ist: Wegen der guten Böden liegen die Dörfer nah beieinander…

…Sie würden eigentlich bei uns Kirchensteuer zahlen, und dies tun sie jetzt in den alten Bundesländern. Und dies in erheblichem Maße.”

Die Prinzen:https://www.youtube.com/watch?v=vL296HTqaTQ

“Du mußt ein Schwein sein”:

https://www.youtube.com/watch?v=BWwhz4hPkSk

WinterkornRente171

Ausriß. Viele Ostdeutsche waren begeistert und glücklich, ab 1990 endlich an die Wirtschaftsinteressen des VW-Konzerns, dessen Abgas-Politik angekoppelt zu werden. Echte Untertanen finden auch die Rentenpolitik völlig okay.

Wie die FDP tickt:

“Natürlich hat die Wirtschaft in Deutschland eine Menge zu sagen. Und es ist auch gut so. Denn Menschen, die in der Wirtschaft tätig sind, wissen besser als Politiker, was wirtschaftlich vernünftig ist. Politiker sollen nur die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft setzen…Und sich aus dem Rest raushalten, weil sie die  Wirtschaft ansonsten nur behindern.” Guido Westerwelle/FDP. „Dieses Stochern in Problemen gefällt mir nicht. Die Realität ist viel sonniger.“

“ Es ist aber nicht so, dass die großen  Konzerne dieses Land beherrschen.“ Franz Müntefering/SPD

Systemkritiker, aber auch regierungsunabhängige Verkehrsexperten betonen in Diskussionen, die Merkel(CDU)-Gabriel(SPD)-Regierung begünstige permanent den umwelt-und klimaschädlichen Autoverkehr und benachteilige gezielt den umweltfreundlichen Personen-und Güterverkehr auf der Schiene. Dies zeige sich in jüngster Zeit u.a.  an der Einführung des Fernbussystems, der überlangen LKW(Giga-Liner), der absurden Preiserhöhungen im Zugverkehr, an Streckenstilllegungen und forciertem Autobahnbau. Die Regierung sei lediglich Marionette der Autokonzerne. Gleiches gelte u.a. im Falle der Rüstungs-und Windkraftkonzerne. Wenn die Regierung betone, sich für Umweltschutz einzusetzen, zeige die Faktenlage, daß es sich dabei nur um leeres Propaganda-Geschwätz handele. Deutsche Medienfunktionäre dürfen nicht darüber informieren, wie die Begünstigung der Autokonzerne die ostdeutschen Betriebe des Schienenfahrzeugbaus in Görlitz, Bautzen, Hennigsdorf direkt schädigt. Während Staaten wie China ihr Schienennetz, den Personen-und Güterverkehr umwelt-und klimafreundlich ständig vergrößern, wird in Deutschland die entgegengesetzte Politik verfolgt – die hohen Fahrpreise der Bahn sprechen Bände…Wo früher in Ostdeutschland umwelt-und klimafreundlich große Personenzüge vollbesetzt verkehrten, sieht man heute nur noch Mini-Züge, oft leer.

ICCT-Studie:Moderne Diesel-Pkw stoßen mehr Schadstoffe aus als Lastwagen

Selbst Dieselautos der neuen Abgasnorm sind schmutziger als Lastwagen oder Busse: Laut einer Studie stoßen sie doppelt so viele Stickoxide aus wie Nutzfahrzeuge. DIE Zeit 2017

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