Zeitzeugen aus Oldisleben und Umgebung

KZ Buchenwald, Willy Blum, Stefan Jerzy Zweig und der „Opfertausch“. Welches wichtige Detail interessanterweise bei Hans Joachim Schädlich(Roman „Anders“), Volkhard Knigge, Susanne Hantke fehlt…“Annette Leo. Das Kind auf der Liste. Die Geschichte von Willy Blum und seiner Familie.“ Aufbau-Verlag. Buchenwald-Dossier 3.

„…Der Sinto aus Bremen…war auch Zeuge, als die Namen auf der Liste aufgerufen wurden und die Aufgerufenen vortreten mussten…:

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Ausriß.

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Hatten böse Kommunisten, wie von interessierter Seite behauptet, für das Austauschen der Namen auf der Transportliste gesorgt?

Deutschlandfunk 2018: “Nun zeigt Leo in ihrem Buch, dass Willy Blum selbst darum bat, den Platz auf der Liste für den Auschwitz-Transport zu tauschen, um seinem kleineren Bruder beizustehen. „Und das ändert natürlich diese Geschichte komplett, weil Willy Blum wird da nicht zu einem Objekt auf einer Liste, der von anderen Menschen dort hingeschoben wurde, sondern ist für mich dadurch zu einem Subjekt geworden, der selbst entschieden hat, was er möchte, selbst wenn diese Wahl seinen eigenen Tod bedeutete“, sagte Leo.”

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…Rabhansl: Und wenn ich Ihr Buch richtig lese, dann war das zwar in der Tat ein neues Opfer, aber mit dem Wort Opfertausch sind Sie nicht ganz zufrieden. Warum?

Leo: Nein, es ist sowieso ein sehr merkwürdiges Wort, muss man sagen, aber davon abgesehen stimmt das auch im Falle von Willy Blum nicht, weil es tauchte dann einige Jahre später ein weiteres Dokument im Archiv auf, und daraus geht hervor, dass Willy Blum selbst gebeten hatte, diesen Transport begleiten zu dürfen, weil sich nämlich sein kleiner Bruder, der neun Jahre alt war, auf dieser Liste befand, und er wollte seinen kleinen Bruder nicht alleine nach Auschwitz gehen lassen.https://www.deutschlandfunkkultur.de/annette-leo-ueber-das-kind-auf-der-liste-willy-blum-aus-dem.1270.de.html?dram:article_id=424107.

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Wie es der zwangsfinanzierte MDR darstellt: „Ein weiterer Konflikt, der seit Anfang der 90er-Jahre schwelt und unter dem Stefan Jerzy Zweig leidet, ist die in der DDR verschwiegene Tatsache, dass Zweig im Herbst 1944 nur überleben konnte, weil ein anderer Junge für ihn auf die Liste für einen Kindertransport nach Auschwitz gesetzt wurde.“ Wahrheit oder Fake News?

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Stefan Jerzy Zweig wird am 28. 1. 2021 80 Jahre alt.

„Die Häftlinge verließen ihre Baracken und vertrieben die SS-Männer aus dem Lager. Buchenwald wurde von den Häftlingen, den Mitgliedern der starken Widerstandsorganisation… aus eigener Kraft befreit.” Jude Naftali Fürst 2020

n-tv: …Ministerpräsident Bodo Ramelow hat die Arbeit des scheidenden Direktor der Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora, Volkhard Knigge, gewürdigt. „Ziemlich sicher wäre Buchenwald nicht geworden, was es heute ist: ein Ort, den auch ehemalige Häftlinge wieder aufsuchen können“, teilte der Linke-Politiker am Mittwoch mit. Das sei der vielleicht größte Verdienst Knigges.

Der Historiker habe in den 1990er Jahren die tiefen Gräben, die zwischen verschiedenen Opfergruppen existierten, befriedet, ohne auf historische Genauigkeit zu verzichten, lobte Ramelow. „Nur so konnte die Gedenkstätte Buchenwald zu der Bedeutung gelangen, die sie heute hat.“…

HochhuthWessis1

Rolf Hochhuth, “Wessis in Weimar. Szenen aus einem besetzten Land”, Amazon-Text: Die Menschen in den »fünf neuen Bundesländern« werden mit Wissen der Politiker seit der sogenannten Wiedervereinigung systematisch ausgeplündert, gedemütigt und kolonialisiert. Dies ist die zentrale These Hochhuths, die er mit zahlreichen Dokumenten und Analysen belegt und in neun dramatische Szenen umgesetzt hat. Die Sprengkraft dieser Texte zeigt sich beim Lesen noch stärker als auf dem Theater. Viel Wut, Verbitterung und Enttäuschung sind in dieses Buch eingegangen:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/08/21/rolf-hochhuth-wessis-in-weimar-szenen-aus-einem-besetzten-land-amazon-text-die-menschen-in-den-fuenf-neuen-bundeslaendern-werden-mit-wissen-der-politiker-seit-der-sog/

FAZ: „Stefan Jerzy Zweig, dessen Mutter und Schwester in Auschwitz ermordet wurden, kam als Dreijähriger mit seinem Vater aus dem Ghetto Krakau offiziell nach Buchenwald. Er wurde registriert und erst dann versteckt, als er mit 200 Jugendlichen nach Auschwitz deportiert werden sollte. Statt seiner setzten die Funktionshäftlinge einen 16 Jahre alten Roma-Jungen auf die Liste; Zweig und sein Vater überlebten.“ Wahrheit oder Fake News in der FAZ?

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Mann aus Westdeutschland(Schleswig-Holstein) spielt vor KZ-Gedenkstätte Buchenwald in Ostdeutschland(Thüringen) Hitlerrede und Wehrmachtsmusik ab. Was vor 1990 undenkbar war – erst nach der Übernahme durch “Nazistan”…Ausriß Mopo, 11.10.2016

 

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Das hochaktuelle Buch über die kriminelle Energie der kapitalistischen deutschen Machteliten – von damals bis heute: “Alfred Rosenberg. Die Tagebücher von 1934 bis 1944. Herausgegeben und kommentiert von Jürgen Matthäus und Frank Bajohr”. Fischerverlag

Nazi-Offiziere wie Helmut Schmidt oder Heinz Guderian wußten bereits vor dem Überfall auf die Sowjetunion aus schriftlichen Vorgaben detailliert, daß ein Ausrottungskrieg durchzuführen war:

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Ausriß.

 https://www.juedische-allgemeine.de/politik/die-haben-ja-auch-dreck-am-stecken/.

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Ausriß.

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KZ Buchenwald. Hans Joachim Schädlich verreißt im staatlich geförderten Roman “Anders”(Rowohlt) Bruno Apitz(” Nackt unter Wölfen” und vergißt(?) beim Thema “Opfertausch” ein sehr wichtiges Detail – von Annette Leo exakt beschrieben…Stefan Jerzy Zweig verklagt Schädlich und den Rowohlt-Verlag **

…Jerzy Zweig wurde nicht nach Auschwitz geschickt und dort vergast…Dafür Willy Blum…Wie konnte das gehen, dieser Austausch…Der Austausch dieser 12 Jungen wurde höchstwahrscheinlich von dem Lagerarzt Dr. August Bender veranlaßt; dahinter stand der Wunsch der kommunistischen Funktionshäftlinge. Der SS-Arzt, der Jerzy Zweig im Krankenhaus in die Typhus-Abteilung legte, hat ziemlich sicher direkt mit den roten Kapos zusammengearbeitet. Vielleicht wurden die Ärzte  von den Kommunisten mit Schmuck oder Geld bestochen…Warum haben die Kommunisten ausgerechnet Zigeuner als `Ersatz` nach Auschwitz schicken lassen…Die einflußreichen Kommunisten im Lager waren Deutsche. Was war für die schon ein Zigeuner… Zitat aus Schädlich-Roman “Anders”(Rowohlt). 

Was Schädlich in dem staatlich geförderten Roman kurioserweise nicht erwähnt: 

Hatten böse Kommunisten, wie von interessierter Seite behauptet, für das Austauschen der Namen auf der Transportliste gesorgt?

Deutschlandfunk 2018: “Nun zeigt Leo in ihrem Buch, dass Willy Blum selbst darum bat, den Platz auf der Liste für den Auschwitz-Transport zu tauschen, um seinem kleineren Bruder beizustehen. „Und das ändert natürlich diese Geschichte komplett, weil Willy Blum wird da nicht zu einem Objekt auf einer Liste, der von anderen Menschen dort hingeschoben wurde, sondern ist für mich dadurch zu einem Subjekt geworden, der selbst entschieden hat, was er möchte, selbst wenn diese Wahl seinen eigenen Tod bedeutete“, sagte Leo.”

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…Rabhansl: Und wenn ich Ihr Buch richtig lese, dann war das zwar in der Tat ein neues Opfer, aber mit dem Wort Opfertausch sind Sie nicht ganz zufrieden. Warum?

Leo: Nein, es ist sowieso ein sehr merkwürdiges Wort, muss man sagen, aber davon abgesehen stimmt das auch im Falle von Willy Blum nicht, weil es tauchte dann einige Jahre später ein weiteres Dokument im Archiv auf, und daraus geht hervor, dass Willy Blum selbst gebeten hatte, diesen Transport begleiten zu dürfen, weil sich nämlich sein kleiner Bruder, der neun Jahre alt war, auf dieser Liste befand, und er wollte seinen kleinen Bruder nicht alleine nach Auschwitz gehen lassen.https://www.deutschlandfunkkultur.de/annette-leo-ueber-das-kind-auf-der-liste-willy-blum-aus-dem.1270.de.html?dram:article_id=424107.

Was mag den Bundesverdienstkreuz-Träger Schädlich bewogen haben, auf diesen wichtigen Fakt zu verzichten? Der Romaninhalt wurde immerhin nicht nur vom Rowohlt-Lektorat, sondern sicherlich auch von den staatlichen Förderern intensiv beäugt, geprüft…

Die Version der  Süddeutschen Zeitung – wahr oder dreist gelogen?:…Stefan Jerzy Zweig erfuhr erst später, dass man ihn zum Objekt der DDR-Propaganda gemacht hatte und er sein Leben auch einer grausamen Entscheidung verdankte. Häftlinge in der Schreibstube der SS strichen ihn 1944 von der Transportliste nach Auschwitz, mit elf weiteren Häftlingen, und schickten stattdessen Willy Blum in den Tod, 16 Jahre alt und als “Zigeuner” registriert…

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“…Und eine Selbstbefreiung des Lagers gab es auch nicht…In Wirklichkeit waren es amerikanische Truppen, die mit der SS in Buchenwald Schluß gemacht haben. Das war am 11. April 1945…” Zitat aus Schädlich-Roman “Anders”(Rowohlt)http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/04/25/kz-buchenwald-die-selbstbefreiung-vom-11-april-1945-bezeugt-in-einem-bericht-der-aufklaerungsabteilung-der-3-us-army-an-den-stab-merkwuerdig-in-den-unter-dem-westdeutschen-gedenkstaettenchef-v/. “…Jerzy Zweig redet noch immer von der Selbstbefreiung des Lagers am 11. Mai 1945…”

Wie der Regierungssender Deutsche Welle 2012 die Sache darstellt, was allen Ernstes fehlt:https://www.dw.com/de/fiktion-und-wahrheit-nackt-unter-w%C3%B6lfen/a-16053132

„Jerzy wird von seinem Vater getrennt und in das „Kleine Lager“ gebracht. Häftlinge betreuen und umsorgen ihn, gelegentlich kann sein Vater zu Besuch kommen. Das Kind ist damit aber keineswegs gerettet, im Gegenteil: Schon wenig später soll es nach Auschwitz in den sicheren Tod deportiert werden. Doch ein kommunistischer Häftling in der Schreibstube streicht den Namen von der Transportliste und setzt einen anderen dafür ein. Anstelle des Kleinkindes fährt nun ein 16-jähriger Sinto-Junge in den Tod. Viele Jahre später wird dieser in der DDR verschwiegene Vorgang von Historikern als „Opfertausch“ bezeichnet werden und sogar Anlass sein für Streitigkeiten vor Gericht.“ Wahrheit oder Lüge?

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Die Presse/Österreich 2015″Doch in letzter Minute wurden die Namen von zwölf Buben auf der Liste ausgetauscht – statt Zweig musste Willy Blum, ein 16-jähriger Roma, in den Tod gehen. Die Änderung dürfte von den kommunistischen Funktionshäftlingen unter Mitwirkung eines bestochenen SS-Arztes erwirkt worden sein.“ Wahrheit oder Lüge?

 

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http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/04/27/kz-buchenwald-wie-ein-ss-totenkopf-lagerarzt-in-westdeutschland-nur-zu-zehn-jahren-haft-verurteilt-aber-bereits-1948-nach-drei-jahren-entlassen-wurde-der-aus-erfurt-stammende-nazi-kriegsverbrecher/

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Konrad-Adenauer-Stiftung – Rezension des Romans:https://www.kas.de/de/einzeltitel/-/content/-anders-ist-anders

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-Ausriß.

Was Schädlich offenbar so gut an der Konrad-Adenauer-Stiftung der Merkel-CDU gefällt…

“Wer nicht täuschen kann, soll nicht Politiker werden.” Konrad Adenauer(CDU-Parteivorsitzender von 1950 bis 1966), zitiert nach Weimarer Taschenbuchverlag. http://www.hart-brasilientexte.de/2008/04/23/brasiliens-bischofskonferenz-kritisiert-konrad-adenauer-stiftung-massaker-verantwortlichen-ausladen/#more-415

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Wie die CDU tickt – warum Kohl das Parteiidol ist: 

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“Kohl spendete NS-Verbrechern…Kohl hielt den Generaloberst der Waffen-SS für einen anständigen Mann. Dabei hatten dessen Einheiten Kriegsverbrechen begangen. Noch als Kanzler zeigte Kohl Verständnis für die Waffen-SS.” Ausriß DER SPIEGEL 2018.

http://recentr.com/2018/06/17/die-wurzeln-der-csu-und-cdu/

“Neueste historische Forschungen verdeutlichen erneut: Die CDU wurde nach 1945 mit Nazi-Vermögen aufgebaut und mit Unterstützung des CIA von Wahlsieg zu Wahlsieg gebracht. Die Westintegration und Wiederbewaffnung der Bundeswehr unter Adenauer wurde von der US Besatzungsmacht forciert und massiv unterstützt. Der Kommentator der Hitler’schen Rassegesetze, Globke, wurde sogar die rechte Hand von CDU-Kanzler Adenauer, der im Nazi-Reich als Bürgermeister von Köln jenen Konservativen der Zentrumspartei angehört hatte, die durch das Ermächtigungsgesetz 1933 die Machtübernahme Hitlers in Deutschland aktiv unterstützt hatten.”

Bonner Parteistiftungen von CDU und SPD – und das Folterregime Brasiliens:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/01/brasiliens-militardiktatur-und-bonns-politische-stiftungen-unter-welchen-folterdiktatoren-sie-ins-tropenland-kamen-mit-dem-regime-kooperierten/.

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Schädlich und die Merkel-CDU:http://www.hart-brasilientexte.de/2019/07/17/merkel-65/

 

MerkelBrasilienZgubicSampaio2008

Ausriß, Radio Vatikan. “Die Stimme des Papstes und der Weltkirche”. “Brasilien: Kirchliche Menschenrechtler enttäuscht über Merkel”. Österreichischer Priester Günther Zgubic, Bischof Erwin Kräutler, Plinio Sampaio…http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/09/besuch-von-bundeskanzlerin-angela-merkeldeutschland-und-bundeskanzler-alfred-gusenbauerosterreich-in-brasilien-hohe-erwartungen-der-brasilianischen-menschenrechtsbewegung-klare-worte-zur-allta/

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Volkhard Knigge, Lutz Niethammer, Rainer Eppelmann…Schädlich-Kritiker sagen, manches im Buchenwald-Teil klinge beinahe so, als hätte es Knigge (mit-)geschrieben.

“…Buchenwald dient nicht mehr als Kultstätte der ostdeutschen Kommunisten, wo sie den antifaschistischen Gründungsmythos der DDR zelebrieren können…Die ostdeutschen Kommunisten haben Jerzy Zweig seine wahre Geschichte gestohlen. Der Opfertausch bot ihnen die Story, aus der sie ihren Mythos gebastelt haben…” Schädlich-Roman

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Ausriß – westdeutsche Thüringer Allgemeine(Funke-Medienkonzern Essen/NRW) 2020. Wie Bodo Ramelow ebenfalls voll des Lobes über den heftig umstrittenen Knigge:”Einer, der Buchenwald versteht”.http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2019/10/08/total-fehlbesetzung-volkhard-kniggegedenkstaette-buchenwald-brisantes-thema-im-thueringen-landtagswahlkampf-2019-knigge-aus-nordrhein-westfalen-wichtiger-mann-der-altparteien-im-kampf-gegen-die/.

“Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, hat das Filmprojekt trotz anfänglicher Bedenken unterstützt.” DLF zu “Nackt unter Wölfen”, West-Version.

Volkhard Knigge 2020:“Man mußte diese Art Erinnerungskultur ja erstmal erfinden“.

“Wer Hitler wählt, wählt den Krieg.” Deutsche Kommunisten, KPD – Losung war selbst in kleinsten Dörfern Thüringens Sprechchor auf der Straße, bis Kommunisten u.a. ins KZ Buchenwald verschleppt wurden.

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“…Ohne Nazis wäre die Ostzone kaum auf die Beine gekommen…Die Kommunisten haben ihnen dazu verholfen, wie frisches Wasser zu glänzen. Weil sie die Nazis brauchten… Zitat aus Schädlich-Roman.

Hans Joachim Schädlich/Rowohlt-Verlagsmitteilung

Hans Joachim Schädlich, 1935 in Reichenbach im Vogtland geboren, arbeitete an der Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin, bevor er 1977 in die Bundesrepublik übersiedelte. Für sein Werk bekam er viele Auszeichnungen, u. a. den Heinrich-Böll-Preis, Hans-Sahl-Preis, Kleist-Preis, Schiller-Gedächtnispreis, Lessing-Preis, Bremer Literaturpreis, Berliner Literaturpreis und Joseph-Breitbach-Preis. 2014 erhielt er für seine schriftstellerische Leistung und sein politisches Engagement das Bundesverdienstkreuz. Hans Joachim Schädlich lebt in Berlin.

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Zweig-Klage gegen Schädlich und den Rowohlt-Verlag:https://www.yumpu.com/de/document/view/21612865/die-klage-als-pdf-zum-download-stefan-jerzy-zweig

http://www.stefanjzweig.de/bilder/andersklage.htm

Deutschlandfunk zum Urteil: “Herausgekommen ist schließlich, dass genau diese beiden Sätze, durch die sich Stefan Jerzy Zweig beleidigt fühlte, vom Gericht verboten wurden. Sie dürfen nicht weiter vom Verlag publiziert werden. Und außerdem gibt es noch einige andere Kritikpunkte von Zweig am Klappentext der Hardcover-Ausgabe, die müssen auch verändert werden.”

Deutschlandfunk 2015 über Schädlich: “…einem Dichter, der heute zu den besten der Republik gehört…”

Susanne-Hantke-Buch „Schreiben und Tilgen“ -“Herausgegeben von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora”. “Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie von der Thüringer Staatskanzlei”. Zitat aus dem Buch – es erschien 2018 – also unter der Regierung des Niedersachsen Ramelow/LINKE.

Susanne Hantke schreibt in Bezug auf Stefan Jerzy Zweig: „…Funktionshäftlinge und ihre daraus entstehenden Konflikte um das Problem des `Opfertauschs`…“ Laut Anette Leo gab es indessen einen „Opfertausch“ gar nicht.https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/neuverfilmung-nackt-unter-woelfen-das-land-hatte-seine-jugend-gegen-sich-nicht-zuletzt-deshalb-ist-es-untergegangen/11570594-3.html.

„Der dreijährige Stefan Jerzy Zweig, Nummer 200 auf der Transportliste, fuhr nicht nach Auschwitz. Auf Platz 200 wurde statt seiner der 16-jährige Sinti-Junge Willy Blum eingetragen. Es war also gar keine Rettung? Es war bloß ein „Opfertausch“? So hat es nicht nur der Gedenkstättenleiter von Buchenwald immer wieder erklärt.“ Tagesspiegel.

 „Potsdamer Neueste Nachrichten: In Ihrem akribisch recherchierten Buch ist zu lesen, dass dieser Stefan auf der Transportliste stand. Er wurde gestrichen, für ihn musste ein anderes Kind auf Transport, der etwas ältere Sinto-Junge Willy Blum. Auch das wurde von Apitz verschwiegen. Er schrieb sein Buch aus einem Dilemma heraus. Die Kommunisten taten im Auftrag der SS Dinge, die sie in Grenzbereiche brachten. Sie fertigten die Listen an, die darüber entschieden, welche Mithäftlinge auf Transport gingen: also ins Vernichtungslager nach Auschwitz oder nach Bergen-Belsen. Alle Hinweise auf Transporte in diese Lager wurden von Apitz gestrichen. So heißt es nur: Das Kind geht ins Ungewisse.“

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-„An die Stelle ihrer Namen wurden zwölf andere Namen eingetragen. Der Historiker Harry Stein vermutet, dass diese Änderungen auf die Initiative von politischen Funktionshäftlingen zurückgehen, die einen SS-Lagerarzt, sehr wahrscheinlich Dr. August Bender, zu diesem Eingriff bewegen konnten.“ Susanne Hantke in Nachwort zu atb-Langfassung von „Nackt unter Wölfen“.

 

Hantkebuch1

 

Wie man sich antikapitalistische Nazigegner vorzustellen hat – eine zwielichtige bis üble Bande, im KZ, nach dem KZ(?) – Apitz ein Stasimann. “Susanne Hantke. Schreiben und Tilgen. Bruno Apitz und die Entstehung des Buchenwald-Romans Nackt unter Wölfen”. Wallstein-Verlag Göttingen 2018. Buch wurde subventioniert auch mit Steuergeldern der Thüringer. Anders als in „Buchenwald. Ein Konzentrationslager“ steht im Hantke-Buch auf Seite 115: „Befreiung. Am 11. April 1945 erreichte die 6. Panzerdivision der 3. US-Armee das KZ Buchenwald. Nachdem die SS panisch die Flucht ergriffen hatte, besetzten Häftlinge des Lagerwiderstandes noch während der Frontkämpfe die Türme und übernahmen die Verwaltung des Lagers.“

Jüdische Allgemeine 2012 über Apitz: „Dabei verschwieg er auch, dass es nicht die Sowjetarmee, sondern die Amerikaner – im Parteijargon »US-Imperialisten« – gewesen waren, die Buchenwald im April 1945 befreit hatten.“ Wahrheit oder dreiste Lüge? („Kommunistisches KZ-Rührstück“/JA) Im Apitz-Buch „Nackt unter Wölfen“ wird vielfach über die Annäherung der US-Truppen an Weimar reflektiert.

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„Gestau der Gestapo“ – zitiert die Jüdische Allgemeine korrekt oder verfälscht sie Apitz?

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ApitzGestau1

Ausriß – „Bruno Apitz. Nackt unter Wölfen. Mitteldeutscher Verlag.“53. Auflage. In Apitz-kritischen Texten der Staats-und Mainstreammedien wimmelt es geradezu von Ungereimtheiten dieser Art…

Tagesspiegel: …Stefan Kolditz, der Drehbuchautor der Neuverfilmung von „Nackt unter Wölfen“, geboren und aufgewachsen in der DDR, hat das Buch in der Schule gar nicht erst gelesen. Nicht, weil es schlecht war, nur, weil er es lesen sollte. Aus dem gleichen Grund sah er als Jugendlicher auch nie Frank Beyers Verfilmung von 1963 mit Armin Mueller-Stahl. Susanne Hantke, heute Apitz-Forscherin, Herausgeberin der textkritischen Neuausgabe im Aufbau-Verlag, Autorin des erhellenden 60-seitigen Nachworts, geboren und aufgewachsen in der DDR, las den Roman damals nur zur Hälfte…http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/06/23/thueringen-2020-weiter-stasi-ueberpruefung-von-landtagsabgeordneten-doch-keine-bnd-mad-cia-ueberpruefung-wg-damaliger-und-heutiger-mitarbeitverstrickungen-wer-soll-warum-gedeckt-werden-die-hist/

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Ausriß.Steinmeier, Ramelow, Merkel, Lieberknecht im Nationaltheater von Weimar. 

://www.juedische-allgemeine.de/politik/die-haben-ja-auch-dreck-am-stecken/.

https://das-blaettchen.de/2007/10/am-abendbrottisch-16337.html

Wei1

Ausriß.

“Invasionsziel DDR” – der Klassiker(für Andersdenkende) zu Terror, Sabotage, psychologischer Kriegführung gegen die DDR. Autor Karl Heinz Roth, konkret-Verlag Hamburg, nach wie vor erhältlich. Heißer Krieg gegen die DDR in Mosambik – die BND-gestützte Terrororganisation RENAMO und deren Kindersoldaten:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/11/03/9-november-2020-invasionsziel-ddr-der-klassiker-zu-terror-sabotage-psychologischer-kriegfuehrung-gegen-die-ddr-autor-karl-heinz-roth-konkret-verlag-hamburg-nach-wie-vor-erhaeltlich-heiss/

http://www.hart-brasilientexte.de/2015/03/12/um-die-nazis-in-der-ukraine-nicht-zu-brueskieren-sagt-un-mutti-merkel-lieber-den-besuch-in-russland-ab-einem-land-welches-wie-kaum-ein-anderes-im-2-weltkrieg-gelitten-hat-und-massgeblich-a/

Anders3

Ausriß.

Rowohlt-Verlag und Autor Max Annas:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/03/13/max-annas-lesung-in-weimar-2020-westdeutsche-thueringer-allgemeinefunke-medienkonzern-essennrw-mit-grossanzeige-fuer-den-autor-und-sein-stark-umstrittenes-buch-was-alles-im-zeitungstext-natuerlic/#more-45538

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Ausriß.

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/02/27/zdf-kulturzeit-ueber-den-max-annas-krimi-morduntersuchungskommission-wahrheit-oder-luege-1986-wird-in-der-ddr-der-23-jaehrige-mosambikanische-arbeiter-manuel-diogo-ermordet-der-schriftsteller/

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/02/13/hans-thiers-aus-gera-ostdeutschlands-bekanntester-kriminalitaetsexperteein-hoch-auf-kriminalistisches-gespuer-ostthueringer-zeitung-13-februar-2020-thiers-kritisiert-scharf-den-krimi-mord/

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/02/11/rowohlt-krimi-morduntersuchungskommission-von-max-annas-scharfe-tiefgruendige-kritik-bemerkenswerter-verriss-von-hans-thiers-bekanntester-ostdeutscher-kriminalistikexperte-frueherer-leiter/

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/02/09/aufregung-um-max-annas-von-hartmut-mechtel-ostdeutscher-krimiautor-februar-2020/

Markus Meckel und Mosambik: http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/04/01/markus-meckel-almuth-berger-dr-hans-joachim-doering-guenter-nooke-u-a-im-bizarren-mosambik-sachbuch-fuer-respekt-und-anerkennung-die-mosambikanischen-vertragsarbeiter-und-das-schwierige-erbe-a/

“Zu wandeln die Zeiten” – Evangelische Verlagsanstalt Leipzig: https://www.eva-leipzig.de/product_info.php?info=p4880_Zu-wandeln-die-Zeiten.html

Ein Akteur der deutschen Einheit erinnert sich”.

“Von bundesdeutschem Boden den Terror in Mosambik geplant.” Frankfurter Rundschau, 4.10.1989, über die Terrororganisation Renamo. Die Opfer der tödlichen Terrorattacken: Viele DDR-Entwicklungshelfer, darunter aus Thüringen – über eine Million ermordete Mosambikaner, darunter ca. 600000 Kinder. Wer in Nazistan außer dem BND eng mit der Renamo kooperierte, sie stark unterstützte….Mosambik-Dossier 10. **

AFR1

Frauen die Ohren abschneiden – übliche Methode der BND-gestützten Renamo. Ausriß Frankfurter Rundschau.

Hatten DDR-Bürgerrechtler wie Meckel, Birthler oder Eppelmann an die Adresse der BRD-Regierung gegen deren massive Hilfe für die Terrororganisation Renamo, gegen die Ermordung ostdeutscher Entwicklungshelfer protestiert?

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DDR-Barkas. Ausriß.

“Renamo-Dissidenten-Bewegung” – arg beschönigender Begriff des Außenministeriums von Österreich im “Jahrbuch der österreichischen Außenpolitik” von 1987…

“Mozambique History Net:http://www.mozambiquehistory.net/tmr.php. Renamo: http://www.mozambiquehistory.net/sitemapwar.php

Gabriele Gottwald/LINKE im Abgeordnetenhaus von Berlin zu Mosambik, BND, Terrororganisation Renamo, Nazi-Kriegsverbrecher und BND-Gründer Reinhard Gehlen, CIA, CSU, Franz-Josef-Strauß:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/03/20/gabriele-gottwaldlinke-im-abgeordnetenhaus-von-berlin-zu-mosambik-bnd-terrororganisation-renamo-nazi-kriegsverbrecher-und-bnd-gruender-reinhard-gehlen-cia-csu-franz-josef-strauss/

Grune2

Wer von den BND-gestützten Renamo-Terroristen 1984 ermordet wurde(Kreuz hinter dem Namen). Das Unango-Attentat:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2019/12/28/1984-wurden-in-mosambik-acht-ddr-helfer-ermordet-darunter-auch-thueringer-manfred-grunewald-laesst-die-erinnerung-daran-nicht-los-die-westdeutsche-thueringer-allgemeinefunke-medienkonzern-esse/

MosambikBerghof1

Ausriß, Berghof-Foundation, Berlin 2000:”Der Krieg zwischen RENAMO und FAM breitete sich in alle Provinzen aus und forderte bis zu seinem Ende 1992 ungefähr 1.1oo.000 Tote, darunter ca. 600.000 Kinder. Weitere 250.000 von ihren Familien getrennte Kinder, 1.5 Millionen Flüchtlinge und 4 – 4,5 Millionen intern Vertriebene sowie die beinahe völlige Zerstörung von Infrastruktur und industriellen Einrichtungen waren die Folge.”

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“Verhinderung der Aktivitäten von Ausländern(Kooperanten). Sie stellen die größte Gefahr dar, weil sie die Wirtschaft wiederaufbauen helfen”.

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Terroristen westlicher Geheimdienste, laut Faktenlage. Figuren wie diese stoppten Erntegut-LKW, schlugen die unbewaffneten Fahrer, Beifahrer tot, fackelten die mit dringend in den Städten benötigten Nahrungsmitteln(Mais, Gemüse etc.) beladenen Laster ab. Foto in Unango aufgenommen 1984 von Manfred Grunewald, Frauenprießnitz/Thüringen.

PUBLIKATION/Rosa-Luxemburg-Stiftung

Erinnerungspolitik / Antifaschismus – Rassismus / Neonazismus – Gesellschaftstheorie – GeschichteDie Facetten des Widerstands. Probleme und Debatten in der Buchenwald-Forschung

Utopie Kreativ Heft 115-116 Mai-Juni 2000

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Zeitschrift «Utopie Kreativ» (Archiv)

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Mai 2000

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UTOPIE kreativ, H. 115/116

(Mai/Juni 2000),

S. 525-533Debatten über historische Forschung sind immer auch politische Debatten, bei denen es oft mehr um die Interpretation geschichtlicher Sachverhalte als um die Sachverhalte selbst geht. So ist die Buchenwald-Forschung der neunziger Jahre eine Kontroverse, die dem Zeitgeist und den ideologischen Auseinandersetzungen der »postkommunistischen Ära« überhaupt entspricht. Historiker und vor allem die Öffentlichkeit haben dabei ihre Aufmerksamkeit speziell auf eines gelenkt: die sogenannte »Geheimakte Buchenwald«.

Die »Geheimakte« umfaßt Dokumente einer parteiinternen Untersuchung, die die KPD beziehungsweise SED 1946 gegen Ernst Busse und andere Häftlingsfunktionäre einleitete, nachdem anonyme Beschuldigungen wegen deren Verhalten im KZ Buchenwald an die zuständigen Parteistellen herangetragen worden waren. Ernst Busse, in Buchenwald für einige Zeit Lagerältester und mehr als drei Jahre lang Kapo des Häftlingskrankenbaus (Revier), war 1946 thüringischer Innenminister. Er stand somit im Lichte der Öffentlichkeit, weshalb die Partei in der Zeit des längst ausgebrochenen Kalten Krieges Anlaß hatte, die Vorwürfe gewissenhaft zu prüfen und Busse gegebenfalls auf einen unauffälligeren Posten abzuschieben.

Die Vorwürfe gegen Busse & Genossen lauteten wie folgt:

Erstens: Im illegalen KPD-Aktiv des KZ Buchenwald habe es scharfe politisch-ideologische Kämpfe zwischen Parteifraktionen gegeben, infolge derer eine gewisse Zahl von Genossen mit dem Tode bedroht worden sei.

Zweitens: Ernst Busse hätte sich als Revierkapo gemeinsam mit seinem Stellvertreter, Otto Kipp (ebenfalls KPD), am sogenannten »Abspritzen« von Häftlingen mitschuldig gemacht, d.h. an der Tötung durch Giftinjektion.

Drittens: Durch die Schuld Busses sei ein sowjetischer Genosse umgekommen. Der Betreffende war ihm durch sowjetische Kontaktleute als Feind der Partei benannt worden, weshalb er ihn nicht ins Revier aufnahm. In Wirklichkeit sei gerade das Gegenteil der Fall gewesen, d.h. ein eigentlich zuverlässiger Genosse sei zu Unrecht denunziert und infolgedessen nicht geschützt worden. Busse hätte, bevor er seine Entscheidung traf, erst Rücksprache mit den russischen Verantwortlichen halten müssen.

Viertens: 1944 wurde ein russischer Offizier, der vor seiner Hinrichtung geflohen war, vom Lagerschutz der SS ausgeliefert. Die Partei habe nichts für seine Rettung unternommen.

Fünftens: Busse und Kipp hätten wiederholt das im Sommer 1943 eröffnete Bordell (sog. Sonderbau) besucht. Ferner habe eine der Huren eine Zeitlang auf Busses Zimmer im Revier gelebt.

Sechstens: Als ab etwa 1944 Paketsendungen des Roten Kreuzes in Buchenwald eintrafen, hätten sich KPD-Funktionäre an den Inhalten der Pakete bereichert. Überhaupt hätten einige Häftlinge in zu verurteilendem Maße Privilegien genossen.

Das Parteiverfahren begann im Oktober 1946 mit einer Gegenüberstellung Busses mit Toni Waibel und Victor Drewnitzki, zwei der mutmaßlichen Ankläger. Es folgte eine Reihe einzelner Vernehmungen von Parteimitgliedern, aus denen – im Unterschied zu späteren Verfahren – weniger ein inquisitorischer Geist als vielmehr das Bestreben, der Wahrheit auf den Grund zu kommen, spricht. Im Abschlußbericht der Kommission wurden die Anschuldigungen in allen wesentlichen Punkten zurückgewiesen. Kritische Anmerkungen finden sich nur zum Verhalten Busses in der Bordell-Frage und zum Umstand, daß einzelne Genossen Geschenke ins Bordell getragen haben. Die Kommission wies in ihrem Bericht wiederholt darauf hin, daß für nicht eingeweihte Häftlinge mitunter der Eindruck entstanden sein könnte, die Funktionäre hätten mit der SS gemeinsame Sache gemacht, während sie tatsächlich nur »einen gewissen äußerlichen Umgang« mit ihr pflegen mußten.1

Im ganzen beinhalten die Protokolle der Untersuchung kaum etwas, das zur Revision bisheriger Forschungsergebnisse zwingt. Sie belegen die Verfehlungen einzelner und sind ansonsten »lediglich« dazu geeignet, die ganze Ambivalenz des Häftlingslebens, insbesondere des Wirkens der Funktionäre innerhalb der sog. Häftlingsselbstverwaltung zu verdeutlichen. Sie dokumentieren zweifelsfrei, daß der Widerstand im KZ kein »sauberer« war, lassen ihn bei kritischer wie sachkundiger Prüfung aber trotzdem nicht als inhuman oder unmenschlich erscheinen.

Zu anderen Schlußfolgerungen kam freilich die Öffentlichkeit, nachdem der Inhalt der »Geheimakte« in entsprechend geeigneter Weise an sie herangetragen wurde. Im Sommer 1992 wurden die Dokumente an die Gedenkstätte Buchenwald übergeben, welche, nach erster Sichtung, noch in ihrem Jahresbericht 1992 eine historisch-kritische Edition derselben ankündigte. Über die kommunistischen Häftlingsfunktionäre heißt es darin u.a.: »Nach einer Phase unreflektierter Heldenverehrung werden sie wieder als Menschen erkennbar, denen menschliches und moralisches Versagen, Egoismus und Schwäche eigen sind.« (Neue Zeit, Berlin, 5. 3. 1994)

Zumindest für Fachleute enthielten die Dokumente nichts Sensationelles, weil diese mit den Problemen und mit einzelnen Fakten seit Jahren vertraut waren. Ebensowenig sensationell schien die Sache für die westdeutsche Öffentlichkeit zu sein, behandelte doch schon Eugen Kogon in seinem berühmten Buch »Der SS-Staat« viele Fragen, die nun mit der Geheimakte aufgeworfen wurden. Das alles hinderte die Herren und Damen der Presse jedoch nicht, auf Sensation zu machen und sich in Enthüllungsjournalismus zu üben. Noch ehe die historisch-kritische Herausgabe der Dokumente besorgt worden war, gab die Thüringer BILD-Zeitung am 12. Februar 1994 den Startschuß mit einer Serie unter Titeln wie »So halfen Kommunisten den Nazis beim Morden« und »Wer KPD-Bonzen stört, landet im Todesstollen«. Wer der BILD-Zeitung das Material zuspielte, ist nicht sicher; jedenfalls gelangten von nunan mehr und mehr Einzelheiten aus den Dokumenten in die Presse. Die Neue Zeit, die FAZ und Springers Welt am Sonntag griffen die »Debatte« begierig auf, ND und junge welt hielten dagegen.

Nachdem die Presse bereits mit der »konservativen Demontage des Widerstands« (junge Welt) begonnen hatte, folgte 1994 die Veröffentlichung der vorab besprochenen Dokumente. Der Auftrag zur Herausgabe war derweil von Harry Stein an Lutz Niethammer übergegangen, einen Historiker aus Hessen, dem im Zuge der Wende ein Lehrstuhl für Neuere Geschichte in Jena zuteil geworden war. Seit sein Name sich mit der Buchenwald-Debatte verband, gab Niethammer sich betont sachlich und reserviert; er geißelte sogar die BILD-Zeitung, »Enthüllungen in ›Schmierereiform‹ betrieben zu haben« (FAZ vom 11. 4. 1994). Die erhitzte Debatte sei ihm und seinen Mitarbeitern Anlaß gewesen – so sagte und schrieb er jetzt –, die Herausgabe der »Geheimakte« und anderer Dokumente zu beschleunigen, um die Diskussion zu versachlichen. Heraus kam dabei eine einigermaßen schludrig bearbeitete Quellenedition, deren Titel lautete: »Der ›gesäuberte Antifaschismus. Die SED und die roten Kapos von Buchenwald«. Sich widersprechende Angaben, unkorrekte biographische Fakten, ungenannte Informanten, spekulative Äußerungen finden sich darin in nennenswerter Zahl.

Es gehe ihnen nicht um eine »Schmähung des Widerstands«, betonen die Herausgeber im Vorwort, sondern vielmehr um »rettende Kritik« – hatte doch die SED durch ihre Heroisierung den Helden die menschlichen Züge genommen, die man ihnen nun quasi wieder rückverleihen wolle, um sie damit umsomehr zu würdigen. Außerdem – so das Bekenntnis – ginge es weniger um den Widerstand an sich als vielmehr um den Umgang der SED mit ihren Buchenwalder Genossen und die antifaschistische Legendenbildung in der DDR.

Gegen die Absichten der Herausgeber wäre nichts einzuwenden, aber die Einleitung, die Niethammer & Co dem Dokumententeil voranstellen, straft ihre Proklamationen Lügen. Der illegalen Buchenwalder KPD wird eine »mafiose Struktur kollektiver Selbstbehauptung« unterstellt, die vor allem die Sicherung des Überlebens der eigenen Kader zum Ziel gehabt hätte. »Das Geheimnis dieser Kaderschonung hieß Selbstverwaltung und Opfertausch.« Im Klartext: Funktionen im System der sogenannten Häftlingsselbstverwaltung hätten die Kommunisten nur besetzt, um die eigene Haut zu retten – und das, weil die Umstände ohnehin nichts anderes zuließen, zuungunsten anderer. Daß es der KPD dadurch gelang, die Verhältnisse für die gesamte Häftlingsgemeinschaft zu bessern, liest sich eher wie ein ungewolltes Eingeständnis, und daß es ihr gelang, im April 1945 21.000 Menschen, darunter 3.000 Juden und etwa 900 Kinder, vor der Vernichtung durch die SS zu retten, wird erst gar nicht erwähnt. Stattdessen weiß Lutz Niethammer, daß die Funktionshäftlinge, insbesondere die roten Kapos, eine »herrschende Zwischenschicht im Machtgefüge des Lagers« waren, daß es eine »Kooperation zwischen SS und ›roten‹ Funktionshäftlingen« gegeben habe, daß der Zusammenhalt der »kommunistischen Kader … durch die materiellen Vorteile der Privilegien gefestigt« worden sei, und last but not least die Masse der Häftlinge, vor allem der aus dem Ausland, die KPD-Funktionäre »als Teil der deutschen Herrschaft über das Lager« erlebt hätten. Und schließlich: »… die Buchenwalder Kommunisten waren Deutsche. Was sie mit der SS teilten, waren nicht deren politische Ideologie und Ausmerzungsstrategien, sondern – wie die meisten Deutschen – der konventionalisierte alltägliche Sozialrassismus. Die Nazi-Begriffe ›Berufsverbrecher‹ oder ›Asoziale‹ gingen ihnen ohne zu zögern von den Lippen, Zigeuner hielten sie wie die meisten Deutschen für undurchsichtiges Gesindel, die konventionellen Stereotype der Deutschen über ihre Nachbarnationen waren den meisten von ihnen nicht bewußter als dem Rest der Gesellschaft …«2

So eifrig, wie die »Enthüllungen« der »Geheimakte Buchenwald« vor ihrer Veröffentlichung in den Medien bejubelt worden waren, ging das Feuilleton der bürgerlichen Presse nun dazu über, das Erscheinen des Niethammer-Bandes abzufeiern. In der »Süddeutschen Zeitung« (29. 11. 1994), in der »Welt« (7. 1. 1995), im »Tagesspiegel« (4. 3. 1995) und später selbst in der »taz« war man des Lobes voll, während Niethammer in »Die Zeit« (4. 11. 1994) und in der »Frankfurter Allgemeine Zeitung« (20. 12. 1994) noch Kritik von rechts erfuhr, weil er die stalinistischen Säuberungen nicht genügend thematisiert bzw. die Enthüllungen der Dokumente »als Angebot zur ›rettenden Kritik‹ unterbreitet« habe. Ausgewogener wurde der Band nur in der »Frankfurter Rundschau« (17. 12. 1994) besprochen, während die Gegenstimmen erneut in der »jungen welt« (21. 3. 1995) und in »Neues Deutschland« (12. 12. 1994 und 21. 3. 1995) nachzulesen waren.

Perfide und gleichzeitig bloßstellend an dem Presserummel war, daß die Lohnschreiber des Bürgertums sich zu Anwälten linker Moral aufspielten. Als wenn der FAZ, ihren Geldgebern und ihren Claqueuren jemals an einem wirksamen und humanen Widerstand gelegen gewesen wäre! Die heute so sehr gescholtene KPD (bzw. SED) kann nicht nur die parteiinterne Untersuchung von 1946 für sich verbuchen, bei der sie ihre Funktionäre streng auf deren Verhalten während der Nazi-Zeit überprüfte. Sie kann sogar, was das Buchenwalder Parteiaktiv anbelangt, auf die Einsetzung einer Partei-Kontroll-Kommission am 12. April 1945, nur einen Tag nach der Befreiung, verweisen. Die Kommission schloß seinerzeit 59 Mitglieder aus der Partei aus, zumeist wegen Flucht aus dem KZ ohne Parteiauftrag oder wegen politischer Inaktivität während der Haft. In einzelnen Fällen wurden die Ausschlüsse wegen »unsauberen« Verhaltens oder enger Zusammenarbeit mit der SS beschlossen. Die KPD – selbst ein Aktivposten im antifaschistischen Widerstand – achtete also durchaus auf die Moral ihrer Mitglieder. Aber was taten die bürgerlichen Parteien? Hat überhaupt noch eine andere deutsche Partei ihre Mitglieder nach 1945 auf Herz und Nieren geprüft? Und ist nicht schließlich die Empörung der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora verständlich, die fragte, woher Niethammer, ein Mann »aus dem Lande der Globke und Kiesinger, der Oberländer und Filbinger, der Blutrichter Hitlers und Gestapo-Polizisten«, denn das Recht nähme, mit Schimpf und Schande über die Antifaschisten und den Umgang der DDR mit ihnen herzufallen?3

Es darf nicht vergessen werden, daß es in der alten Bundesrepublik praktisch keine historische Forschung über Buchenwald oder den dortigen Widerstand gab. In vierzig Jahren BRD erschienen zwar eine Reihe von Erinnerungsberichten ehemaliger Häftlinge, aber diese Veröffentlichungen kamen in aller Regel durch die Unterstützung des jeweiligen politischen Umfelds der Personen zustande. Beiträge zur Buchenwald-Forschung wurden weder im Rahmen irgendwelcher universitären Forschungsprojekte noch mit Hilfe der diversen staatlich geförderten Stiftungen oder Institute geleistet. Ausnahmen sind lediglich eine 1969 an der Universität Marburg vorgelegte Dissertation über das Volksfrontkomitee in Buchenwald sowie die 1978 veröffentlichte Studie Falk Pingels von der Universität Bielefeld, die den Titel trägt: »Häftlinge unter SS-Herrschaft. Widerstand, Selbstbehauptung und Vernichtung in Konzentrationslagern«. Diese im Vergleich zur DDR-Forschung äußerst magere Ausbeute verweist darauf, daß es nach 1990 weniger darum ging, einen jahrelangen Forschungsrückstand wettzumachen, als vielmehr darum, auch auf dem Gebiet des antifaschi- stischen Widerstands die ideologische Endabrechnung mit dem Sozialismus zu betreiben bzw., über diese hinaus, radikaloppositionellen Geist zu kompromittieren.

Während zwei in den neunziger Jahren veröffentlichte Bücher des Hildesheimer Historikers Manfred Overesch dieselbe Stoßrichtung aufwiesen wie der Niethammer-Band, indes aber weniger Beachtung fanden, drohte eine Neuerscheinung von 1996, das Bild vom blutbefleckten Widerstand zu relativieren. Es handelt sich um den von David A. Hacket herausgegebenen »Buchenwald-Report.« Dieser kam auf Betreiben amerikanischer Militärs, denen das Lager im April 1945 in die Hände gefallen war, zustande. Mit dem Ziel, die Welt und insbesondere die deutsche Öffentlichkeit über die Greueltaten der Nazis aufzuklären, entsandten sie am 16. April 1945 ein Team des Nachrichtendienstes der Abteilung für psychologische Kriegführung des alliierten Oberkommandos in Paris nach Buchenwald. Es stand unter der Leitung von Lieutenant Albert G. Rosenberg und erarbeitete gemeinsam mit einer Gruppe von Häftlingen, deren Kopf der Österreicher Dr. Eugen Kogon war, in weniger als vier Wochen einen Bericht über Funktionsweise und Binnenstrukturen des Lagers. Der Bericht galt jahrzehntelang als verschollen. Da eine Kopie des Originals in den Händen Kogons verblieben war, der 1946 sein darauf fußendes Buch »Der SS-Staat« veröffentlicht hatte, wurde die Öffentlichkeit dennoch mit seinem Inhalt vertraut. Eine andere Kopie verblieb bei Lt. Rosenberg. 1987 übergab er sie seinem Kollegen Hacket von der Universität El Paso in Texas mit der Bitte um Veröffentlichung.

Die Herausgabe des Buchenwald-Reports stellte die Forschung vor keine gänzlich neuen Fragen, waren doch die meisten seiner Inhalte schon durch Kogon bekannt, während sie sich streckenweise auch mit denen des Berichts vom Internationalen Lagerkomitee aus dem Jahre 1946 deckten. Der Report bot »lediglich« die Chance, die aktuelle Debatte über das Verhalten der »roten Kapos« vom Kopf auf die Füße zu stellen. »Die Dokumente des Niethammer-Buches«, schrieb Georg Fülberth in »Konkret« (1/97), »werden durch den Buchenwald-Report nicht entkräftet, aber es wird der Kontext der gesamten Lager-Realität sichtbar. Die beiden Bände verhalten sich komplementär zueinander.« Daß dieser Kontext die Meinungsmacher nicht interessierte, weil es ihnen nun mal um etwas ganz anderes ging, wußte und weiß Fülberth natürlich ebenso.

In der FAZ, dem »Tagesspiegel«, in »Die Zeit« und in der »Frankfurter Rundschau« monierte man eher, daß das Verhalten der Funktionshäftlinge nicht ähnlich wie bei Niethammer besprochen sei und daß Kogon als quasi wichtigster Mann bei der Erstellung des Reports unter der Kontrolle der Kommunisten gestanden habe, daß es sich bei dem ganzen Bericht also um eine kommunistische Mogelpackung handle, für die ein Bürgerlicher seinen Namen hergegeben hätte. Angemessen behandelt wurde der Report nur im ND, in der Süddeutschen Zeitung und in der Neuen Zürcher Zeitung, denn dort verlegte man sich weniger auf die Konstruktion kommunistischer Verbrechen, sondern sprach über das, worum es eigentlich geht: die Verbrechen der Nazis.

So sehr sich die Debatte der vergangenen Jahre in den allgemeinen Trend fügte, den Widerstandskampf als (zumindest potentiell) verbrecherisch hinzustellen, so wenig trug sie dazu bei, die Geschichte des KZ Buchenwald weiter zu erhellen. Obwohl in den vergangenen Jahrzehnten eine ganz erhebliche Zahl wissenschaftlicher Studien über das Lager entstanden war – die meisten davon in der DDR –, obwohl ferner viele ehemalige Häftlinge ihre Erinnerungen veröffentlichten und auch in den neunziger Jahren verschiedene Memoiren erschienen sind, läßt sich nach wie vor ein beträchtlicher Forschungsbedarf konstatieren. Es gibt bis heute keine umfassende Darstellung der Geschichte des KZ Buchenwald, und dementsprechend sind auch diverse einzelne Aspekte des Lagers ungenügend erforscht.

Dasselbe gilt für die Geschichte des Widerstands im Lager, die vor allem eine Hinwendung zu folgenden Schwerpunkten erfordert:

der Aufbau und die Entwicklung der illegalen KPD im Lager;

der Kampf um die Besetzung der Funktionen im System der sogenannten Lagerselbstverwaltung, d.h. die Einsetzung gewissenhafter Antifaschisten als Kapos, Blockälteste, Lagerälteste etc.;

die Einbeziehung der ausländischen Häftlinge bzw. die Internationalisierung des gesamten organisierten Widerstands; sowie

der Aufbau militärischer Gruppen, die Beschaffung von Waffen, das Schmieden von Aufstandsplänen usw.

Zu diesen wesentlichen Aspekten des Buchenwalder Widerstands liegen Forschungsarbeiten vor. Sie ließen sich weiterführen und um neue Erkenntnisse bereichern, wiewohl einer solchen Rekonstruktion auch gewisse Grenzen gesetzt sind. Über einen Widerstand, der unter den Bedingungen der Illegalität und unter strengster Einhaltung der Konspiration geleistet wurde, können naturgemäß nur die Beteiligten Zeugnis ablegen, und sie können dies in der Regel auch nur insofern, als sie selbst in die entsprechende Tätigkeit involviert waren. Die meisten der Veteranen sind jedoch bereits tot. Und während die Zahl jener, die noch befragt werden können oder die sich eventuell erst jetzt zur Niederschrift ihrer Erinnerungen entschließen, schwindet, bleibt dem Historiker allein der Rückgriff auf Zeugnisse, die schon lange vorliegen und ebendeshalb oftmals Beachtung fanden.

Trotz dieser Erschwernisse kann die Arbeit, die Historiker in früheren Jahren begonnen haben, erfolgreich weitergeführt werden. Zu fragen ist dabei allerdings, ob nicht ganz neue Akzente gesetzt werden sollten. Kann es wirklich nur darum gehen, nahtlos an die DDR-Forschung anzuknüpfen, nachdem sich mit dem welthistorischen Umbruch von 1989/90 auch der gesellschaftliche Rahmen, in dem Forschung stattfindet, geändert hat?

Der Niethammer-Band und die ihn begleitende Pressekampagne müssen als der »negative« Ausdruck dieses Umbruchs betrachtet werden: Lutz Niethammer und seine Co-Autoren machen, wie schon deutlich wurde, den Schritt rückwärts und ziehen in Zweifel, was man bereits anders wußte, daß nämlich die Übernahme der Häftlingsfunktionen zu den wesentlichsten Voraussetzungen eines organisierten, erfolgreichen Widerstands gehörte. Nun muß gefragt werden, ob der Schritt vorwärts gemacht werden kann, ob es eventuell einen »positiven« Ausdruck der historischen Wende gibt.

Die Rhetorik dieser Frage verrät, daß der Autor sie bejahen will. Diente die ostdeutsche Buchenwald-Forschung letztlich der Legitimierung des antifaschistischen Staates DDR, so entfiel mit dem Ende dieses Staates die Unterordnung der Forschung unter jenes spezielle Partei- oder Staatsinteresse. Im durchaus nicht antifaschistischen Staat BRD wird es dagegen sogar zur Notwendigkeit, das zu leisten, was Niethammer versprach, aber keineswegs hielt, nämlich den Menschen sichtbar zu machen, der sich hinter dem antifaschistischen Helden verbirgt. Nur so wird dessen Geschichte für Jugendliche wieder verständlich und kommensurabel. Wenn das Bürgertum bestrebt ist, aus Widerstandskämpfern Verbrecher zu machen, dann sollten Linke bestrebt sein, diese Kämpfer und ihre Organisation realistischer als zuvor darzustellen.

Neue Akzente in der Forschung zu setzen, befreit indessen nicht von der Aufgabe, unter bestimmten Gesichtspunkten an der weiteren Rekonstruktion der Widerstandsgeschichte zu arbeiten. Paradoxerweise eine Reihe der Dokumente, die Niethammer veröffentlicht hat, hierbei durchaus hilfreich.

Anhand zweier Beispiele soll im folgenden verdeutlicht werden, worin konkret Forschungsdefizite bestehen und welche besonderen Fragestellungen aus einer neuen Schwerpunktsetzung u.a. resultieren. Dabei handelt es sich erstens um den Aufbau der Parteiorganisation in Buchenwald und zweitens um solche Probleme, die mit der Kooperation zwischen deutschen und ausländischen Antifaschisten zusammenhängen.

Was das illegale KPD-Aktiv in Buchenwald anbelangt, herrscht vor allem Unklarheit darüber, ab wann im Lager eine zentralistisch strukturierte, gefestigte und handlungsfähige Parteiorganisation existierte. So schrieb zum Beispiel Klaus Drobisch in seiner Monographie über den Buchenwalder Widerstand: »Bis Mitte 1939«, also nach zweijährigem Bestehen des Lagers, »war die illegale KPD-Organisation so weit entwickelt und gefestigt, daß sie über ihre Reihen ausstrahlte. Sie hatte im Lager wichtige Positionen errungen und verteidigt, auf die sie sich bei der Weiterführung des illegalen Kampfes stützen konnte«.4 Zu einem ganz anderen Schluß kommt Niethammer im Vorwort seines Dokumenten-Bandes: »Eine Kontrolle der Funktionshäftlinge durch die KPD als Partei im Lager war zu dieser Zeit noch kaum möglich. Denn ein organisierter Zusammenhang bestand erst in Rudimenten und gründete auf der landsmannschaftlichen Bekanntschaft kleinerer Gruppen von Genossen aus unterschiedlichen Reichsteilen.«5 Hier steht Urteil gegen Urteil.

Zweifellos untertreibt Niethammer, denn auf mehr oder minder lose Verbindungen können die Beziehungen zwischen den KPD-Mitgliedern nach zwei Jahren Aufbauarbeit nicht reduziert werden. Andererseits stellt Drobisch, dessen Fazit den Tatsachen eher gerecht wird, die Umstände besser dar, als sie waren. Immerhin bestätigen die Aussagen jener beiden KPD-Funktionäre, deren Hafterinnerungen in den neunziger Jahren veröffentlicht wurden, Niethammers These mehr als die von Drobisch: Sowohl Otto Roth, einer der führenden Köpfe der illegalen Militärorganisation, als auch Emil Carlebach sind der Ansicht, daß mit dem gegen Widerstände durchgesetzten Aufbau einer zentralistischen Parteiorganisation erst im Herbst 1939 begonnen wurde.6

Zweierlei ist daher zu beachten: Erstens wurde am 20. April 1939 anläßlich des 50. Geburtstags Hitlers eine Reihe von Häftlingen im Rahmen einer »Gnadenaktion« entlassen. Die Entlassungen betrafen zwar eher »Asoziale« als Politische, aber unter letzteren befanden sich recht viele Funktionäre. Und zweitens verschleppten die Nazis mit Kriegsbeginn im September desselben Jahres ca. 1000 Antifaschisten, darunter um die 700 Kommunisten, nach Buchenwald. Daß die bereits vorhandenen Parteistrukturen durch die Entlassungen im April teilweise wieder zusammenbrachen und daß auf Grund des ganzen Personalwechsels eine Umstrukturierung ohnehin nötig wurde, versteht sich von selbst. Außerdem sind die Zeugnisse einzelner zum Teil mit Vorsicht zu werten. Während Carlebach schon im September 1938 nach Buchenwald kam und die damaligen Verhältnisse aus eigenem Erleben kennt, wurde Otto Roth erst im September 1939 ins Lager gebracht. Um Klarheit über die Festigkeit der Parteiorganisation zu gewinnen, müssen also in erster Linie Auskünfte jener Häftlinge herangezogen werden, die bereits um 1937/38 in Buchenwald waren.

Interessant sind ferner die Diskussionen, die mit dem Umbau der Partei einhergingen. Internen Widerstand gab es vor allem von seiten einer Leipziger Gruppe um Walter Jurich und von einigen anderen. Sie argumentierten dahingehend, daß ein zentralistischer Aufbau unter KZ-Bedingungen zu gefährlich sei; um prinzipiell-weltanschauliche Fragen ging es ihnen weniger. Trotzdem spürt man bei Lutz Niethammer, der die Existenz solcher Opposition ausdrücklich betont, wie sehr ihn die Lust des Voyeurs beflü- gelt, über parteiinterne Konflikte berichten zu können. Die Ironie der Geschichte: Trotz aller Differenzen hat es bis zu Jurichs späterer Entlassung eine gute Zusammenarbeit zwischen ihm und der zentralen Parteileitung gegeben bzw. unterstützte er die allgemeine Linie der Partei. Ersichtlich wird das nicht zuletzt aus jenen Dokumenten, die Niethammer himself veröffentlichte.7

Es gab durchaus gewalttätigere Konflikte als den zwischen Jurich und der Parteileitung, doch deutet auch bei kritischer Sicht alles darauf hin, daß schlichte Meinungsverschiedenheiten in Buchenwald gewiß zu einem nicht geführt haben: zu stalinistischen Säuberungen.

Noch wesentlich größere Forschungsdefizite bestehen hinsichtlich der Zusammenarbeit deutscher und ausländischer Häftlinge im illegalen Widerstand. Um diese Zusammenarbeit erfolgreich in Angriff zu nehmen, mußten vor allem zwei Hindernisse aus dem Wege geräumt werden:

a) der unendliche Haß gegen alles Deutsche, den die ausländischen Häftlinge verständlicherweise mit ins Lager brachten, auf dessen Boden aber keine Solidarität zwischen ihnen und den deutschen Antifaschisten gedeihen konnte; und

b) die Differenzen, die sich aus der unterschiedlichen Mentalität bzw. der politisch-kulturellen Prägung der Häftlinge ergaben.

Probleme dieser Art wurden in DDR-Publikationen nicht verschwiegen, aber ihr Ausmaß und ihre Dimension fanden trotzdem keine hinreichende Beachtung.

Nachdem es gelungen war, Verbindungen zwischen Linken beider Nationen aufzubauen, verminderten sich die Konflikte trotzdem nicht: Nach dem Zeugnis polnischer Kommunisten trug dafür Alfred Bunzol, der Verbindungsmann der KPD zur polnischen Organisation, eine nicht geringe Verantwortung. Er habe, so heißt es in einem im Buchenwald-Archiv befindlichen Bericht, verhängnisvollerweise die Methoden des politischen Kampfes unter den Deutschen auf den Kampf unter den Polen übertragen und nach der Devise gehandelt: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns bzw. ist ein Faschist. Masseneinfluß konnten die polnischen Linken auf diesem Wege nicht erlangen, bedurfte es doch einer behutsamen, ausdauernden Arbeit, die die Stimmungen und die Eigenheiten der polnischen Häftlinge berücksichtigte. Daß der Einfluß der Rechten schließlich doch noch zurückgedrängt werden konnte, war ein Ergebnis jahrelangen Kampfes und eines ewigen ›auf und ab‹.8

Der Bericht, auf den hier Bezug genommen wurde, umfaßt über 70 Seiten, während er in dem unter Leitung Walter Bartels herausgegebenen Dokumenten- und Materialienband »Buchenwald. Mah-nung und Verpflichtung« auf ganze zwei Seiten zusammengestutzt wurde.9 Ein solches Vertuschen hilft nicht weiter. Wenn die Schwierigkeiten bei der internationalen Zusammenarbeit im Lager wenigstens annähernd erfaßt werden sollen, müssen auch die unbequemen Zeugnisse berücksichtigt werden. Dessen ungeachtet verweist der Umstand, daß im Buchenwalder Widerstand der Internationalismus über den nationalistischen Zwiespalt siegte, darauf, wie wenig man sich auch hier vor diesen Debatten zu hüten braucht.

Sicherlich hat die Geschichte der KPD im Buchenwalder Widerstand auch ihre dunklen Seiten. Aber wer aus der Geschichte lernen will, muß sie eben trotz alledem eingehend studieren.

 

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Ulrich Peters – Historiker, arbeitet über den NS-Faschismus.
1 Vgl. Lutz Niethammer (Hg.): Der ›gesäuberte‹ Antifaschismus. Die SED und die roten Kapos von Buchenwald. Berlin 1994. S. 264ff.2 Vgl. ebenda S. 31-58.3 Neues Deutschland, 12. Dezember 1994.4 Klaus Drobisch: Widerstand in Buchenwald. Berlin 1977, S. 31.5 Lutz Niethammer:Der ›gesäuberte‹ Antifaschismus, S. 32.6 Vgl. Arthur Roth (Hg.): Unter den Augen der SS. Otto Roth und der bewaffnete Aufstand im KZBuchenwald, Bonn 1995. S. 94f. EmilCarlebach: Tote auf Urlaub. Kommunist in Deutschland. Dachau und Buchenwald 1937-1945; Bonn 1995, S. 85f.7 Vgl. Lutz Niethammer: Der ›gesäuberte‹ Antifaschismus. S. 312f. Zitat RLS

KZ Buchenwald, jüdischer Ex-Häftling Naftali Fürst (Israel) 2020 zur Selbstbefreiung: “Es war der 11. April 1945, gegen Mittag… Die Häftlinge verließen ihre Baracken und vertrieben die SS-Männer aus dem Lager. Buchenwald wurde von den Häftlingen, den Mitgliedern der starken Widerstandsorganisation… aus eigener Kraft befreit.” Jude Naftali Fürst widerspricht damit den nach 1990 nahezu gleichgeschaltet von interessierter Seite verbreiteten Behauptungen, daß es keine Selbstbefreiung gegeben habe. Regisseur Philipp Kadelbach und Drehbuchautor Stefan Kolditz laut Medienberichten: “Keine Selbstbefreiung des Lagers, sondern Befreiung durch die Amerikaner.” Wer lügt, wer sagt die Wahrheit?

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“Naftali Fürst, geboren 1932 in Bratislava (Slowakei), ist als Zwölfjähriger zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder Shmuel als Jude von den Nationalsozialisten über das Vernichtungslager Auschwitz in das KZ Buchenwald verschleppt worden. Heute lebt er in Haifa (Israel) und ist Vorsitzender des Häftlingsbeirates KZ Buchenwald. Seine Lebensgeschichte hat er unter dem Titel „Wie Kohlestücke in den Flammen des Schreckens“ erstmals 2008 veröffentlicht. Naftali Fürst hätte seine Rede im Rahmen des Gedenkaktes im Deutschen Nationaltheater am 5. April 2020 gehalten.”

“Auf Fotos, die wenige Tage nach der Selbstbefreiung des Lagers aufgenommen wurden, sieht man Naftali Fürst.” MDR, 24.9. 2019

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-“Hier erlebten etwa 900 von ihnen die Befreiung durch amerikanische Truppen am 11. April 1945. Ausriß…Achava-Festspiele Thüringen, Kunstfest Weimar, Stiftung Gedenkstätte Buchenwald…

Wer lügt, wer sagt die Wahrheit?

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Ausriß.

Fürst1

“Die Häftlinge verließen ihre Baracken und vertrieben die SS-Männer aus dem Lager. Buchenwald wurde von den Häftlingen, den Mitgliedern der starken Widerstandsorganisation, die seit 1937, also seit Errichtung des Lagers, dort existierte, aus eigener Kraft befreit.” Ausriß, Rede von Naftali Fürst 2020

https://www.thueringer-erklaerung.de/naftali-fuerst

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Ausriß.

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/05/19/kz-buchenwald-willy-blum-stefan-jerzy-zweig-und-der-opfertausch-welches-wichtige-detail-interessanterweise-bei-hans-joachim-schaedlichroman-anders-volkhard-knigge-susanne-hantke-fehlt/

Wie es Schriftsteller Hans Joachim Schädlich sieht – völlig anders als der jüdische Buchenwald-Häftling Naftali Fürst: 

“…Und eine Selbstbefreiung des Lagers gab es auch nicht…In Wirklichkeit waren es amerikanische Truppen, die mit der SS in Buchenwald Schluß gemacht haben. Das war am 11. April 1945…” Zitat aus Schädlich-Roman “Anders”(Rowohlt)http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/04/25/kz-buchenwald-die-selbstbefreiung-vom-11-april-1945-bezeugt-in-einem-bericht-der-aufklaerungsabteilung-der-3-us-army-an-den-stab-merkwuerdig-in-den-unter-dem-westdeutschen-gedenkstaettenchef-v/. “…Jerzy Zweig redet noch immer von der Selbstbefreiung des Lagers am 11. Mai 1945…”

Wie es Susanne Hantke sieht – völlig anders als Buchenwald-Häftling Naftali Fürst: “Befreiung. Am 11. April 1945 erreichte die 6. Panzerdivision der 3. US-Armee das KZ Buchenwald. Nachdem die SS panisch die Flucht ergriffen hatte, besetzten Häftlinge des Lagerwiderstandes noch während der Frontkämpfe die Türme und übernahmen die Verwaltung des Lagers.”(Aus “Schreiben und Tilgen” – Susanne-Hantke-Buch – “Herausgegeben von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora”. “Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie von der Thüringer Staatskanzlei”. Das Buch  erschien 2018 – also unter der Regierung des Niedersachsen Ramelow/LINKE.

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Wie das Thüringer Schulportal die Vorgänge um den 11. April 1945 im KZ Buchenwald beschreibt – ganz anders als Buchenwald-Häftling Naftali Fürst: “Nach der Flucht der SS vor den amerikanischen Panzern besetzen Häftlinge der Widerstandsgruppen die Wachtürme und das Lagertor”. Wahrheit oder Lüge? 

“Das Thüringer Schulportal ist ein Kooperationsprojekt des

Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport

Werner- Seelenbinder- Straße 7?https://www.schulportal-thueringen.de/media/detail?tspi=3918

RamelowSofa2

Was Linke-Ramelow mitverantwortet.

“Auch Apitz verbreitete die Lüge von der Selbstbefreiung und ihr folgten weitere.” Deutschlandfunk 2016. Hat also laut Deutschlandfunk der Jude Naftali Fürst gelogen, wenn er von Schüssen auf dem Appellplatz, der Vertreibung der SS-Leute durch die Häftlinge spricht?.

Jüdische Allgemeine 2015 über die West-Version von “Nackt unter Wölfen: “Es ist ein Film zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald durch die US-Armee”.

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Kölnische Rundschau: “Es ist der 11. April 1945. Die Amerikaner werden in Kürze das Konzentrationslager oberhalb von Weimar erreichen und 21 000 Überlebende befreien.”

Freie Presse/Chemnitz:”…Tag der Voraufführung des neuen Films “Nackt unter Wölfen mit geladenen Gästen. Auf der Terrasse der Weimarlandhalle geben Beteiligte Interviews. Regisseur Philipp Kadelbach und Drehbuchautor Stefan Kolditz sagen, dass der Schluss im neuen Film nicht mehr so heroisch ist wie beim alten. Keine Selbstbefreiung des Lagers, sondern Befreiung durch die Amerikaner.” Wahrheit oder Lüge?

Weltexpresso, Kolditz-Interview 2016: “Als erstes haben wir die Geschichte, so wie sie von Apitz geschrieben war, in den Teilen korrigiert, die für uns aus heutiger Sicht nicht mehr haltbar sind. Der Roman konzentriert sich sehr stark auf die kommunistische Perspektive.  Apitz beschreibt das Ende vom KZ Buchenwald als  militärische Selbstbefreiung der Häftlinge im Kampf gegen die SS. Das hat es so nie gegeben! Es ist dann natürlich auch Teil einer Legende in der DDR geworden.” Wahrheit oder Lüge?.

TV Today: …”Der Roman erzählt die Geschichte einer Selbstbefreiung. Die hat es aber nicht gegeben”, sagt Stefan Kolditz…Wahrheit oder Lüge?

“Die Geschichte wird gefälscht. So auch die des berüchtigten KZ Buchenwald. Als der damalige Ministerpräsident Vogel 1992 in Weimar die ehemaligen KZ-Häftlinge anläßlich des Jahrestages der Selbstbefreiung begrüßte, sprach er davon, daß es „den Amerikanern“ zu verdanken sei, daß die Häftlinge ihre Freiheit wiedererlangt hätten. In diesem Moment erhob der jüdische Kommunist Emil Carlebach (1914-2001) lautstark seine Stimme und rief: „SIE LÜGEN, HERR MINISTERPRÄSIDENT.“ Denn dieser Vogel hatte gelogen, es war bekannt: Die Häftlinge hatten sich selber befreit. Es ist nicht das einzige Mal, bei dem gelogen wurde.” Saschas Welt.

Die Beschreibung der Vorgänge des 11. April 1945 durch den jüdischen Ex-Häftling Naftali Fürst entspricht der Darstellung im DDR-Film “Nackt unter Wölfen” – KZ-Häftlinge feuern auf die SS, erobern die mit SS-Leuten besetzten Wachtürme. In der West-Version des Films(westdeutscher Regisseur Philipp Kadelbach und ostdeutsche Beraterin Susanne Hantke) fällt indessen an diesem Tag im KZ kein einziger Schuß.

Ab 1.32.40 ist zu sehen: “Die SS ist geflohen” – Häftlings-Durchsage.

Aber wenn die SS geflohen ist, wie konnten die Häftlinge dann noch – siehe Angaben der US-Army – 125 SS-Leute überwältigen, entwaffnen, festnehmen? Zeigen Kadelbach/Hantke, wie die Häftlinge die 125 SS-Männer in eine Lagerbaracke sperren? Kriegt man zu sehen, wie bewaffnete Häftlinge die Wachtürme erobern, mit heftigen Schußwechseln? Nichts davon –  man hört keinen einzigen Schuß. Von Selbstbefreiung kann also keine Rede sein, sollen naive Gemüter glauben.

Die Potsdamer Ufa Fiction drehte unter MDR-Federführung, wurde mitgeteilt.

…Stefan Kolditz, Jahrgang 1956, schreibt gerade an zwei Drehbüchern für den “Tatort”…Von Kolditz stammt das Drehbuch zu “Nackt unter Wölfen”… TLZ 2014. 

“Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, hat das Filmprojekt trotz anfänglicher Bedenken unterstützt.” DLF zu “Nackt unter Wölfen”.

 http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/04/23/kz-buchenwald-nackt-unter-woelfen-von-regisseur-philipp-kadelbach-und-beraterin-susanne-hantke-ideologischer-lehrfilm-ueber-boese-sadistisch-brutale-kommunistische-kapos-die-schluesselsze/

Tagesspiegel: …Stefan Kolditz, der Drehbuchautor der Neuverfilmung von „Nackt unter Wölfen“, geboren und aufgewachsen in der DDR, hat das Buch in der Schule gar nicht erst gelesen. Nicht, weil es schlecht war, nur, weil er es lesen sollte. Aus dem gleichen Grund sah er als Jugendlicher auch nie Frank Beyers Verfilmung von 1963 mit Armin Mueller-Stahl. Susanne Hantke, heute Apitz-Forscherin, Herausgeberin der textkritischen Neuausgabe im Aufbau-Verlag, Autorin des erhellenden 60-seitigen Nachworts, geboren und aufgewachsen in der DDR, las den Roman damals nur zur Hälfte…”

FAZ: …Kolditz selbst ist erst im Zuge der Neuverfilmung mit dem Buch in Berührung gekommen. „Ich habe es in der DDR nicht gelesen“, sagt er…

FAZ: …In einer früheren Fassung hatte der Schriftsteller die Vorgänge noch historisch korrekt beschrieben: Die SS flieht vor den herannahenden Amerikanern und die Häftlinge besetzen das Lager…

 

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2019/11/07/feindliche-uebernahme-von-19891990-die-anderefranzoesische-sicht-von-le-monde-diplomatique-annexionannektierung-statt-wiedervereinigung-il/.

Film “Nackt unter Wölfen” – West-Version: http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/tag/philipp-kadelbach-und-susanne-hantke/

Schlüsselszene im Steinbruch ab 40.35(youtube)  – ein roter deutscher Kapo, gut erkennbar am roten Dreieck an der Jacke, sagt zu altem, ausländischen völlig entkräfteten Häftling(schwarzes Dreieck!): “Was soll das, schläfst du hier? Trag mal den Stein da rüber.” Sein Sohn, ebenfalls Häftling, bittet den roten Kapo:”Ich mach das”. Der rote Kapo akzeptiert das nicht:”Los jetzt!” Es handelt sich um einen großen, sehr schweren Stein. Der alte Mann nimmt den Stein mit letzter Kraft, bricht nach wenigen Schritten zusammen. Die Filmszene ist frei erfunden, hat mit dem Apitz-Buch, historischen Fakten nichts zu tun…http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/04/21/kz-buchenwald-selbstbefreiung-kuriose-rolle-der-us-army-viele-widersprueche-in-offiziellen-darstellungen-nach-1990-vor-70-jahren-am-11-april-1945-befreiten-us-amerikanische-truppen-das-konze/

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Ausriß – der rote kommunistische Kapo im Steinbruch.

Wer Hitler wählt, wählt den Krieg. Deutsche Kommunisten, KPD

Die Potsdamer Ufa Fiction drehte unter MDR-Federführung, wurde mitgeteilt. Warum der Film den Deutschen Fernsehpreis erhielt…

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Ausriß – roter deutscher Kapo und ausländischer Häftling.

https://sascha313.wordpress.com/2020/04/06/selbstbefreiung-kz-buchenwald-gedenken-2020/

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Ausriß – alter ausländischer Häftling mit entsetzlich schwerem Stein – deutscher roter Kapo schaut zu…

…Stefan Kolditz, Jahrgang 1956, schreibt gerade an zwei Drehbüchern für den “Tatort”…Von Kolditz stammt das Drehbuch zu “Nackt unter Wölfen”… TLZ 2014. 

Stefan Kolditz (Drehbuchautor) über die Arbeit an “Nackt unter Wölfen”/ARD

Vom Unwert der Ideologien

“Nackt unter Wölfen” ist ein zentraler deutscher Roman des 20. Jahrhunderts. In der DDR gehörten er und der Film von Frank Beyer zum Kanon der antifaschistischen Selbstdarstellung, bei der über Nacht 17 Millionen zu unbelasteten Antifaschisten geworden waren… Wahrheit oder Lüge?

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Ausriß – alter Häftling bricht unter der Last des Steins erwartungsgemäß zusammen – Sohn will ihm helfen. Wie man sich also deutsche kommunistische Kapos des antinazistischen Widerstands vorzustellen hat.

“Nackt unter Wölfen” – die Westversion, die westlichen ideologischen Leitlinien und Denkmuster, der “Respekt” vor der westlichen (NATO-)Führungsmacht, die Delegitimierung des kommunistischen Widerstands, der Kommunisten(“Wer Hitler wählt, wählt den Krieg”):

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Bill Niven, Ausriß: “…versuchen die Filmemacher konsequent, mit dem antifaschistischen Mythos…aufzuräumen. In der Neuversion gibt es keine Selbstbefreiung durch die kommunistische Widerstandsgruppe…Der Leiter des des illegalen Widerstands Bochow und der Lagerälteste Krämer zum Beispiel werden zu gefühllosen Automaten reduziert”. Siehe erfundene Steinbruch-Schlüsselszene…

Erfurter West-Stasi-Gründer Reinhard Gehlen:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2019/07/26/nazi-kriegsverbrecher-reinhard-gehlen-aus-erfurt-wieso-wurde-ihm-in-der-brd-nicht-der-prozess-gemacht/.

Die in Mosambik ermordeten Thüringer, was die West-Stasi damit zu tun hat – wann gibts dazu mal ne Landtagsdebatte?http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/02/28/renamo-terrorism-in-mozambique-von-alex-vines-centre-for-southern-african-studies-university-of-york-wie-westdeutschland-und-sein-geheimdienst-bnd-den-kaltenheissen-krieg-u-a-gegen-ostdeut/.

 http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/03/06/von-bundesdeutschem-boden-den-terror-in-mosambik-geplant-frankfurter-rundschau-4-10-1989-ueber-die-terrororganisation-renamo-die-opfer-der-toedlichen-terrorattacken-viele-ddr-entwicklungshelf/

Die Sozis und die Nazis:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/01/30/die-sozis-und-die-nazis-der-fall-karl-branner-in-kassel-warten-auf-positionierung-von-spd-kanzlerkandidat-martin-schulz-zu-umstrittenen-spd-ikonen-helmut-schmidt-und-willy-brandt/

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Ausriß DIE ZEIT 1983, Mitherausgeber Helmut Schmidt:”In dem Prospekt zum KZ Buchenwald lese ich:`Die Blutspur führt nach Bonn`. Und ich werde so zornig, daß ich auf der Weiterfahrt nach Stunden später meiner Empörung ihren Lauf lasse: Adenauer, Brandt, Schmidt – die Helfershelfer der Mörder von damals? Das ist plumper DDR-Jargon, billige, abstoßende Geschichtsklitterung.”

Bodo Ramelow/LINKE und die Wertvorstellungen seiner Koalitionspartner SPD und GRÜNE. Wer in Deutschland stockreaktionär ist – und wer nicht:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/12/05/bodo-ramelow-und-die-wertvorstellungen-seiner-spd-partner/

Große Probleme vieler Ostdeutscher mit Nazi-Westdeutschland. 

Irreführende Parteinamen in Deutschland(Christlich Demokratische Union Deutschlands, Christlich-Soziale Union, Freie Demokratische Partei, Die Linke, Sozialdemokratische Partei Deutschlands…)

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Ausriß – DIE ZEIT und die “Blutspur”…

Kranichfeld/Thüringen – das SS-Oberschloß. “Die Russen haben mitten im Winter einen Verwandten von mir gezwungen, tote, verscharrte Juden wieder auszugraben und in einen eigens angelegten Friedhof nach Kranichfeld zu bringen.” Buchenwald-Häftlinge in Kranichfeld.

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http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/08/03/hulda-wiesel-aus-oldisleben-verfolgte-des-naziregimes-ueberlebende-der-konzentrationslager-auschwitz-ravensbrueck-und-bergen-belsen-sowie-des-arbeitserziehungslagers-breitenau-1978-verstorben/

Gestapo in Thüringen:https://www.lzt-thueringen.de/files/uellenbd_gestapo-2.pdf

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Informative Oberschloß-Ausstellung:

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:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/10/07/afd-nrw-2017-die-hochbrisante-kleine-anfrage-zu-nazis-im-machtapparat-des-bundeslandes-nach-1945/

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“Unser Glaube hat gesiegt!” “Wir danken unserm Führer”.

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Wie positionierte sich die Kirche, die Kirchengemeinde von Kranichfeld zu den Verbrechen der SS? In der Ausstellung fehlen entsprechende Angaben, fehlen auch die Predigttexte aus den betreffenden Jahren. Was war da los?

Obama 2009 mit Merkel in Buchenwald: https://www.zeit.de/online/2009/24/obama-buchenwald-interview

http://www.hart-brasilientexte.de/2016/03/15/us-politischauspieler-barack-obama-vor-kuba-reise-2016-kubanische-frauenorganisation-mit-analyse/

“Ich wünsche mir für meine Kirche: Nie wieder einen Kirchentag mit einem amerikanischen Kriegsverbrecher.”http://www.hart-brasilientexte.de/2017/08/05/ich-wuensche-mir-fuer-meine-kirche-nie-wieder-einen-kirchentag-mit-einem-amerikanischen-kriegsverbrecher-die-evangelische-kirche-sankt-martin-in-heiligenstadtthueringen-2017-das-eichsfeld-ei/

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Ausriß.

Obama und der Krieg gegen Syrien:http://www.nachdenkseiten.de/?p=39534

“…war das Resultat dieses Programms seit 2011 die Bewaffnung der al-Quaida-Terroristen, ihrer Dschihadisten und anderer extremistischer Verbündeter, die dadurch rasch eine führende Position bei den militärischen Erfolgen gegen das Assad-Regime erlangten.”

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Ausriß.

Krieg gegen Syrien – die Christenkiller aus Deutschland:

http://www.hart-brasilientexte.de/2019/05/02/die-christenkiller-aus-merkel-groko-deutschland-herr-seehofer-ist-deutschland-fuer-is-kaempfer-ein-sicheres-herkunftsland-nein-wir-sind-auch-hier-eine-erfolgreiche-exportnation-der-spie/#more-120158

17. Juni 1953 – stimmt die offizielle Version? “Das gestürzte Volk. Die unglückliche Einheit”.(Hans-Joachim Maaz) **

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“Was geschah am 17. Juni?” Hans Bentzien, edition ost.

Walter Barthel: Erinnerungen an Buchenwald 1945/Saschas Welt

BildBarthelDie Dritte amerikanische Armee stand am 5. April 1945 in Gotha, 40 Kilometer von dem faschistischen Konzentrationslager Buchenwald entfernt. Innerhalb von 12 Tagen legte sie 250 Kilometer in östlicher Richtung zurück. Ihr Kommandant, General Patton, nannte den Vormarsch seiner Armee einen Spaziergang. Die Rote Armee kämpfte in diesen Tagen gegen heftigen Widerstand der Wehrmacht und der SS auf der Linie Stettin-Küstrin-Frankfurt (Oder)-Görlitz. 60 Kilometer trennten sie von Berlin, aber weit mehr von Buchenwald.

Das illegale Internationale Lagerkomitee (ILK), dem 11 der großen nationalen Gruppen im Lager unter Führung der Kommunisten angeschlossen waren, durfte annehmen, daß innerhalb der nächsten zwei bis drei Tage USA-Truppen vor dem Tor des KZ Buchenwald stehen würden. Sie täuschten sich. In Gotha blieben die USA-Kampfverbände stehen. Der gut funktionierende Nachrichtendienst des ILK, das Abhören der Radio-Nachrichten Tag und Nacht meldete keine Kampfhandlungen im Raume Gotha.

Panik bei der SS

Das zeigte sich sofort in den Maßnahmen der SS-Führung, alle Häftlinge aus. dem Lager zu evakuieren. Ein Hitlerbefehl lautete, keinen Häftling in die Hände des Feindes fallen zu lassen. Die SS befahl am 4. April alle jüdischen Häftlinge auf den Appellplatz, um sie sofort per Fuß und offenen Eisenbahnwaggons in unbekannte Richtung zu evakuieren. Das ILK beschloß, sich schützend vor seine jüdischen Kameraden zu stellen, und empfahl ihnen, den Judenstern von Hose und Jacke zu entfernen. Zur angesetzten Stunde blieb der Appellplatz leer. Das Lager trotzte dem SS-Befehl.

Vergebliche Suche

Am nächsten Morgen mußten alle Häftlinge antreten, die Blockältesten mußten die jüdischen Häftlinge heraussuchen. Sie weigerten sich, ohne schriftliche Unterlagen könnten sie das nicht tun. Alle Listen und Karteikarten waren in der Nacht verschwunden. Die SS schäumte vor Wut und begann mit schwerbewaffneten SS-Gruppen die Jagd auf jüdische Häftlinge. Kurt Baum wehrte sich mit einem Spaten. Ein Kopfschuß traf ihn tödlich. Der schwere Tag brachte am Abend eine noch gefährlichere todbringende Situation. Die SS-Kommandantur übergab der Häftlingsschreibstube eine Liste mit 46 Namen. Die genannten Häftlinge sollten am nächsten Morgen am Tor antreten.

Eine Provokation der SS

Wenige Minuten später hielt die illegale l.eitung der KPD die Liste in der Hand. Auf der Liste standen 32 Deutsche, 3 Österreicher, 4 Tschechen, 5 Holländer und zwei Polen. Von der illegalen Leitung befand sich Ernst Busse, Kapo des Reviers, auf der Liste, von dem ILK außer ihm niemand. Noch in der Nacht trat das ILK unter strengsten konspirativen Schutzmaßnahmen zusammen. Alle Mitglieder stimmten darin überein, daß es sich um eine mörderische Provokation der SS handelt. Ganz offenkundig wollte sie die Kameraden ermorden, damit das ganze Lager einschüchtern, den Widerstandswillen brechen und Zehntausende Patrioten aus allen Ländern Europas Stunden vor der Freiheit massakrieren.

Eine Denunziation

Die SS irrte in der Annahme, auf der Liste stünden die Organisatoren des Widerstandes. Dennoch traf sie Kameraden, die durch ihren mutigen, opferbereiten Kampf großes Vertrauen erworben hatten und in der jetzigen Situation, wo es um Leben und Tod ging, hohe Autorität besaßen. So Robert Siewert, Kapo des Baukommandos, Willi Seifert, Kapo der Arbeitsstatistik, Ernst Busse, Kapo des Reviers, Otto Kipp, sein Stellvertreter, Hans Neumeister, Kapo der Häftlingsschreibstube, Bruno Apitz, Emil Carlebach, Blockältester, und dazu die ausländischen Kameraden. Die Liste ließ auf eine niederträchtige Denunziation eines Spitzels schließen, der zwar die Namen von Häftlingsfunktionären wußte, aber nicht die Namen der Mitglieder der illegalen Leitung der KPD und auch nicht des ILK. Das ILK zog in der nächtlichen Sitzung den Schluß:

  1. Die aufgerufenen 46 Häftlinge sollen zur Abschreckung ermordet werden. Der ehemalige SS-Arzt Ding-Schuler bestätigte später vor dem Gericht, daß ein derartiger Exekutionsbefehl dem SS-Kommandanten zugegangen sei.
  2. Ein unmittelbarer bewaffneter Aufstand, wie er von einigen Kameraden vorgeschlagen wurde, muß abgelehnt werden. Die Dritte USA-Armee scheint ihre Kampfhandlungen unterbrochen zu haben. Die Feuerkraft der Häftlinge reicht nicht aus, um gegen die noch im Lagerbereich schwer bewaffneten SS-Einheiten antreten zu können.
  3. Die 46 werden nicht ausgeliefert. Sie stehen unter dem Schutz des ILK. Sie werden im Lager versteckt. Wer der SS hilft, auch nur einen zu finden, ist ein Verräter und verliert sein Leben.
  4. Wenn die SS versucht, einen der 46 mit Gewalt ans Tor zu schleppen, wird ihr Gewalt entgegengesetzt.
  5. Noch in der Nacht wird dieser Beschluß in allen Wohnblocks mitgeteilt. In der Dunkelheit werden Kameraden alle Häftlinge informieren.

Offener Widerstand

Damit begann der offene Widerstand gegen die Befehle der SS. Es ging nicht mehr darum, die Durchführung der Befehle der SS zu verzögern, sondern ihre Ausführung zu verhindern. Die Nacht vom 5. zum 6. April 1945 kann als Beginn des Aufstandes im faschistischen Konzentrationslager Buchenwald bezeichnet werden. Zum erstenmal durchbrachen wir ein selbst aufgestelltes Tabu. Bis zu dieser Nacht gehörte es zu den strengsten Regeln der Konspiration, nicht die Termini „internationales Lagerkomitee“, „Partei“, „Genosse“, „Komintern“ und andere zu verwenden. In dieser Nacht erklärten wir allen Häftlingen:

Die SS will 46 unserer Besten ermorden. Sie stehen unter dem Schutz des ILK. Wer der SS hilft, ist unser Feind. Alle für einen, einer für alle!

Wahrheit oder ein Gerücht?

Die in vielen Sprachen Europas verkündete Entscheidung des ILK löste eine heftige Diskussion aus. Viele zweifelten an der Existenz des ILK. Andere glaubten nicht an die Mordabsicht der SS. Jeder fieberte dem Morgen entgegen. War das Ganze nur ein Gerücht? Der Morgen des 6. April 1945 ließ keine Illusionen zu. Die SS brüllte durch den Lautsprecher, überschrie sich, verlangte nach dem Kapo der Schreibstube (der war auf der Liste), befahl den Lagerältesten ans Tor. Der wußte nichts von einer Liste, sagte er. Dabei hatte er mit dem Vorsitzenden des ILK in der Nacht alle Varianten einer einzuschlagenden Taktik abgesprochen.

Die USA-Truppen zögerten…

Auch die beruhigende Erklärung der SS-Führung, die 46 sollten als Vorkommando bombensichere Orte aufsuchen, verfing nicht. Die 46 blieben verschwunden. Die SS mußte eine schwere politische und moralische Niederlage hinnehmen. Fünf Tage dauerte der Kampf zur Verhinderung der Evakuierung. Die USA-Truppen rückten erst am 9. 4. vorsichtig in Richtung Erfurt und Weimar vor. Unsere sowjetischen Freunde waren noch zu weit, um uns direkt helfen zu können. Jedoch ihr konzentriertes Vorrücken auf Berlin nahm der SS in Buchenwald jeden Glauben an des Führers Sieg.

Die Selbstbefreiung des KZ Buchenwald

Am 11. April 1945 befreiten sich die Häftlinge von Buchenwald unter Führung des ILK, unter dem Einsatz einer kampfesmutigen, zumeist von Kommunisten geführten Militärorganisation, aus der SS-Hölle. Sie sprengten den Zaun, eroberten die Wachtürme, nahmen SS-Leute gefangen. Wenige Stunden später trat das illegale ILK aus der Konspiration in die Legalität als Führung der 21.000 befreiten Häftlinge. Erst zwei Tage später kam eine USA-Abteilung, um das Lager zu übernehmen. Sie hörten zu, als wir schworen:

Die Ausrottung des Nazismus mit seinen Wurzeln
ist unsere Aufgabe. Der Aufbau einer Welt
des Friedens und der Freiheit unser Ziel.

Walter Bartel
Vorsitzender des illegalen internationalen Lagerkomitees Buchenwald

Quelle:
Walter Barthel: Der SS-Befehl wird nicht ausgeführt. In: DAS MAGAZIN, Berliner Verlag, Heft 5 Mai 1975
 (Zwischenüberschriften eingefügt, N.G.)

Anmerkung:
An eine Begegnung mit Walter Barthel kann ich mich noch erinnern. Er war ein kleiner, zurückhaltender, grauhaariger Mann – doch was er sagte, hatte Gewicht. Wir waren noch jung. Nach einer Klassenfahrt in die Gedenkstätte Buchenwald waren wir sehr schweigsam zurückgekommen. Der Bericht von Walter Barthel hatte uns zutiefst erschüttert. Und wir wußten, auch Ernst Thälmann war dort ermordet worden. Hier kann man nun auch lesen, daß die Behauptungen über die angebliche Befreiung des KZ Buchenwald „durch die Anmerikaner“ eine infame Lügen ist. Als der ehemalige Ministerpräsident B.Vogel (CDU) in Buchenwald eine heuchlerische Rede hielt und diese Lüge wiederholte, stand der ehemalige KZ-Häftling Emil Carlebach auf und rief lauf: „Sie lügen, Herr Ministerpräsident!“ Das schien diesen CDU-Politiker aber nicht zu stören, denn er redete unbeeindruckt weiter. Und noch etwas: Walter Barthel war Kommunist, ebenso Emil Carlebach.

“Von bundesdeutschem Boden den Terror in Mosambik geplant.” Frankfurter Rundschau, 4.10.1989, über die Terrororganisation Renamo und deren SS-Methoden. Die Opfer der tödlichen Terrorattacken: Viele DDR-Entwicklungshelfer, darunter aus Thüringen – über eine Million ermordete Mosambikaner, darunter ca. 600000 Kinder. Wer in Nazistan außer dem BND eng mit der Renamo kooperierte, sie stark unterstützte….Mosambik-Dossier 10. **

AFR1

Frauen die Ohren abschneiden – übliche Methode der BND-gestützten Renamo. Ausriß Frankfurter Rundschau.http://www.hart-brasilientexte.de/2019/04/24/mosambik-dorothea-graefin-razumovsky-bnd-und-kindersoldaten-letzte-hoffnung-am-kap-deutsche-verlags-anstalt-stuttgart-explosive-informationen-zu-denen-maasspd-steinmeierspd-etc-lieber/

AFR2

Ausriß Frankfurter Rundschau.

AFR3

 

Konrad-Adenauer-Stiftung und Renamo, Hanns-Seidel-Stiftung und Renamo, CSU und Renamo, Franz Josef Strauß und Renamo…

AFR4

 Ex-Nato-Oberbefehlshaber Bernard W. Rogers und Renamo, Staatssekretär Peter Kurt Würzbach und Renamo, Lothar Rühl und Renamo, NATO  und Renamo, Kieler Landesregierung und Renamo, BND-Chef Eberhard Blum und Renamo, BND-Chef Hans Georg Wieck und Renamo…

AFR5

 

AFR6

Ausriß Frankfurter Rundschau.

http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/02/15/das-dossier-makwakwa-paulo-oliveira-einstiger-fuehrer-der-terrororganisation-renamo-packt-aus-viele-interessante-details-ueber-die-enge-kooperation-mit-nato-staaten-wie-westdeutschland-mit-d/

AFR7

 

AFR8

Wieso reagierten ostdeutsche Bürgerrechtler auf diese Veröffentlichung von 1989  nicht?

Westdeutsche Frauenpolitik in Mosambik: Massive Unterstützung einer Terrororganisation, die Frauen verstümmelt, ihnen u.a. die Ohren abschneidet, sogar kleine Mädchen extrem sadistisch vergewaltigt:

AO

Ob Obergeheimdienstexperte Hubertus Knabe das mal kommentiert, darüber ein Buch schreibt?

Mosambik und der Demokratiebegriff der freiheitlich-demokratischen Grundordnung…

Hatten DDR-Bürgerrechtler wie Birthler oder Eppelmann an die Adresse der BRD-Regierung gegen deren massive Hilfe für die Terrororganisation Renamo, gegen die Ermordung ostdeutscher Entwicklungshelfer protestiert?

Un8

DDR-Barkas. Ausriß.

Wie die Linkspartei sich zum brisanten Thema BND/Kinkel positioniert. Warum Thüringerin Sahra Wagenknecht zum Mosambik-Skandal lieber schweigt: http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/03/06/von-bundesdeutschem-boden-den-terror-in-mosambik-geplant-frankfurter-rundschau-4-10-1989-ueber-die-terrororganisation-renamo-die-opfer-der-toedlichen-terrorattacken-viele-ddr-entwicklungshelf/.

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…Klaus Kinkel war ein großer Liberaler und ein kompromissloser Streiter für Freiheit und Demokratie“, ließ die Kanzlerin die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Dienstag via Twitter mitteilen… Wie BND-Kinkel in Mosambik für “Freiheit und Demokratie” kämpfte. Der Merkel-Demokratie-Begriff…http://www.hart-brasilientexte.de/2019/07/17/merkel-65/

Ob vielleicht die Landtagsabgeordneten von CDU und FDP den Hinterbliebenen der sadistisch ermordeten Thüringer Entwicklungshelfer erklären könnten, wie das mit Kinkels Kampf für Freiheit und Demokratie in Bezug auf Mosambik und die Terrororganisation RENAMO zu verstehen ist?

Was BND-Kinkel mit Thüringen zu tun hat(BND-gestützte Renamo und ermordete Entwicklungshelfer aus Thüringen):http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/09/04/regime-change-in-der-ddr-mosambik-und-die-rolle-des-gehlen-kinkel-bnd-wie-brueder-und-schwestern-mit-ss-terrormethoden-dafuer-sorgten-dass-die-ostdeutschen-weder-an-dringend-benoetigte-devisen/.

 

Kinkel1

Thomas Karl Leonard Kemmerich (auch Thomas L. Kemmerich; * 20. Februar 1965 in Aachen) ist ein deutscher Politiker (FDP) und war vom 5. Februar bis zum 4. März 2020 der sechste Ministerpräsident des Freistaates Thüringen.

Seit 2015 ist Kemmerich Landesvorsitzender der FDP Thüringen und seit 2019 Vorsitzender der FDP-Fraktion, einer der beiden kleinsten Fraktionen im Thüringer Landtag. Zuvor war er von 2009 bis 2014 Mitglied des Thüringer Landtags und von 2017 bis 2019 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er gilt als Vertreter einer rechts- und nationalliberalen Strömung in der FDP.[6][7] Wikipedia

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Thüringen-FDP und BND-Chef Kinkel – warum es darüber keine Landtagsdebatte geben darf(und alle Landtagsparteien zu dem heiklen Thema eisern schweigen):

Kemmerich: FDP verliert mit Klaus Kinkel eine Galionsfigur der Deutschen Einheit

Zum Tode des ehemaligen Bundesvorsitzenden Klaus Kinkel, Außenminister a.D., erklärt der Thüringer FDP-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Thomas L. Kemmerich:”Für uns Freien Demokraten ist der Tod von Klaus Kinkel ein herber Verlust. Er gehörte zu den Galionsfiguren der Deutschen Einheit und hat die außenpolitische Agenda der jungen wiedervereinten Bundesrepublik entscheidend mitgeprägt.Klaus Kinkel hat in seinen Staatsämtern viel für das Land und die Partei bewirkt – weitaus mehr als es in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde.Als Staatssekretär und später im Bundesinnenministerium war er maßgeblich daran beteiligt, den Terror der RAF zu bekämpfen sowie die Deutsche Einheit voranzutreiben. Zudem definierte er als Bundesaußenminister die Rolle der Bundesrepublik in der Völkergemeinschaft nach der Wiedervereinigung neu. Als Mensch zeichnete er sich vor allem durch Prinzipientreue und Bescheidenheit aus. Er wird uns und der Bundesrepublik fehlen.”(Was alles fehlt…)

…FDP-Chef Christian Lindner würdigte Kinkel am Dienstag als „aufrechten und bescheidenen Mann mit Charakter“…(Kinkel-Charakter und Rolle in Mosambik).

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«Man könnte fast sagen, in seiner wohltuenden Bescheidenheit im Auftritt repräsentierte er das Gute der Bonner Republik.»

(FDP-Vize Wolfgang Kubicki auf «Focus-Online»)

«Ein leidenschaftlicher Demokrat» Kinkel-Nachruf von insuedthueringen.de.

“Das Gemeinschaftsportal der Tageszeitungen Freies Wort, Südthüringer Zeitung und FW Meininger Tageblatt.” Der Demokratiebegriff in Medien von Thüringen nach 1990…Wann ist einer ein “leidenschaftlicher Demokrat” – siehe Kinkels Wirken in Mosambik…

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Niedersachse Ramelow in Thüringen. Warum er sich zum brisanten Mosambik-Kontext nie äußert…

Der BND und die Kindersoldaten – kein Wort dazu von der Thüringen-FDP unter Kemmerich aus Aachen/NRW(von LINKE-Ramelow und Sahra Wagenknecht aus Jena gleich garnicht): http://www.hart-brasilientexte.de/2020/08/08/anselmo-ein-kindersoldat-in-mosambik-buch-von-mecka-lind-im-arena-verlag-wuerzburg-aus-dem-schwedischen-uebersetzt-von-regine-elsaesser-die-kindersoldaten-politik-von-nato-staaten-und-der/.

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RamelowSofa2

“Bundestag erhebt sich zu Ehren von Klaus Kinkel”. Auch die Ramelow-LINKE und die AfD erheben sich am 21. März 2019, würdigen auf diese Weise das Vorgehen von BND-Chef Kinkel in Mosambik…

Schäuble über Kinkel – kein Wort über dessen massive Unterstützung für die Terrororganisation RENAMO: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2019/kw11-worte-kinkel-628054.

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Der deutsche Bundestag erlebt einen historischen, denkwürdigen Moment: Ostdeutsche Abgeordnete, darunter die der LINKE-Fraktion, ehren am 21. März 2019  den Chef des westdeutschen Geheimdienstes, Klaus Kinkel,  angesichts von dessen massiver Unterstützung für den RENAMO-Terror, der vielen ostdeutschen Entwicklungshelfern, und gemäß Faktenlage mehr als einer Million Mosambikanern das Leben kostete. Soweit bekannt, hat die LINKE-Fraktion bis heute keine Bundestagsdebatte, nicht einmal ein Gutachten über die Kinkel-BND-Aktivitäten in Mosambik beantragt. Die Ramelow-Fraktion in Thüringen natürlich auch nicht…

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Ausriß. Wie die LINKE den westdeutschen Geheimdienstchef Klaus Kinkel/FDP angesichts von dessen Wirken in Mosambik gegen ostdeutsche Entwicklungshelfer ehrt, würdigt. Auf dem Foto zu erkennen sind u.a. die LINKE-Bundestagsabgeordneten Petra Pau, Dietmar Bartsch, Katja Kipping, Kersten Steinke.

Thüringer kommentierten, westdeutsche Geheimdienstleute und Politiker hätten sich vermutlich scheckig gelacht über soviel Unterwerfung und Prinzipienlosigkeit.

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Die Schäuble-Rede – was alles fehlt. Warum der CDU-Mann den BND-Posten von Kinkel nur kurz erwähnt. https://www.bundestag.de/parlament/praesidium/reden/2019/012-628654

Ex-Geheimdienstkoordinator Steinmeier/SPD schwingt am 3. Oktober 2020 wieder große Reden – ob er den Fall Ibraimo Alberto wegen der deutsch-deutschen Brisanz anspricht oder verschweigt?(Natürlich letzteres) Der Fall wurde von westdeutscher Seite zum Symbol, Basis-Beweis für die neonazistisch-rassistische DDR aufgebaut – Ostdeutsche reagierten entsprechend empört. “Im 30. Jahr der deutschen Einheit geht es aber auch darum, wie und von wem DDR-Geschichte umgeschrieben wird.” Berliner Zeitung.Welche deutschen Medien jetzt zum Steinmeier-Diogo-Skandal schweigen:http://www.hart-brasilientexte.de/2020/10/03/ex-geheimdienstkoordinator-steinmeierspd-schwingt-am-3-oktober-2020-wieder-grosse-reden-ob-er-den-fall-ibraimo-alberto-wegen-der-deutsch-deutschen-brisanzanspricht-oder-verschweigt/

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 19. Mai 2020 um 18:37 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Allgemein abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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