http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/08/21/rolf-hochhuth-wessis-in-weimar-szenen-aus-einem-besetzten-land-amazon-text-die-menschen-in-den-fuenf-neuen-bundeslaendern-werden-mit-wissen-der-politiker-seit-der-sog/

Rolf Hochhuth, “Wessis in Weimar. Szenen aus einem besetzten Land”, Amazon-Text: Die Menschen in den »fünf neuen Bundesländern« werden mit Wissen der Politiker seit der sogenannten Wiedervereinigung systematisch ausgeplündert, gedemütigt und kolonialisiert. Dies ist die zentrale These Hochhuths, die er mit zahlreichen Dokumenten und Analysen belegt und in neun dramatische Szenen umgesetzt hat. Die Sprengkraft dieser Texte zeigt sich beim Lesen noch stärker als auf dem Theater. Viel Wut, Verbitterung und Enttäuschung sind in dieses Buch eingegangen.http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/01/03/mosambik-dossier-2-die-ermordeten-ddr-entwicklungshelfer-das-kriegsbuendnis-nato-der-bnd/
»Hochhuth klagt jene an, die verscherbeln und ergaunern, denen palitökonamisches Kalkül über die Menschlichkeit geht, gleich, ob sie in der Treuhandanstalt, in Parteizentralen oder Bonner Regierungsämtern sitzen.«
›Schweizer Feuilletondienst‹


–Ausriß.
–

Hulda Wiesel aus Oldisleben – Hintergrund:
http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/08/03/hulda-wiesel-aus-oldisleben-verfolgte-des-naziregimes-ueberlebende-der-konzentrationslager-auschwitz-ravensbrueck-und-bergen-belsen-sowie-des-arbeitserziehungslagers-breitenau-1978-verstorben/
http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/10/09/hulda-wiesel-auschwitzhaeftling-aus-oldislebenthueringen-in-ihrem-heimatort-existiert-aus-inzwischen-nachvollziehbaren-gruenden-keinerlei-gedenken-an-die-verfolgte-des-naziregimes-ueberlebende/
http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2018/08/01/oldisleben-nazizeit-und-zwangsarbeiter-landwirt-kurt-t-in-der-adolf-hitler-strasse-34-laesst-einen-polnischen-zwangsarbeiter-mit-dem-rad-fuer-einkaeufe-nach-heldrungen-fahren-und-wird-prompt-ang/#more-22102
In “Eine Liebe in Deutschland” widmet sich der westdeutsche Schriftsteller Rolf Hochhuth sehr detailliert den sexuellen Beziehungen zwischen Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern und deutschen Frauen – allerdings geht der von ihm geschilderte Fall tragisch aus – nahe der schweizerischen Grenze wird der polnische Arbeiter erhängt, gemäß den Vorschriften.


Peter Ensikat, “in den achtziger Jahren der meistgespielte Theater-und Kabarettautor der DDR”, über BND und Verfassungsschutz. “Ich verlange die Offenlegung der geheimen, nicht legalen Machenschaften von Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst und die Entlassung der dort Beschäftigten in die Produktion. Wer darüber lachen wird? Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst”. Aus dem Ensikat-Buch “Ab jetzt geb´ich nichts mehr zu. Nachrichten aus der neuen Ostprovinz”. Knaur, 1996.
–
Im Ministerium für Staatssicherheit der DDR gab es die Abteilung HA IX/11 – zuständig für Ermittlungsverfahren gegen Nazi-und Kriegsverbrecher, für die Aufklärung und Verfolgung von Nazi- und Kriegsverbrechen. Gäbe es eine solche Abteilung im BND, hätte sie kurioserweise gegen den aus Erfurt stammenden BND-Chef Reinhard Gehlen und viele seiner Mitarbeiter ermitteln und deren Verhaftung anordnen müssen.

“Ermittlungs-und Gerichtsverfahren in der DDR gegen Nazi-und Kriegsverbrecher”. edition ost, 2016, 463 Seiten.

Ausriß, “Geschichtsschreibung nach Art des Hauses Birthler”.

Ausriß.
Die Verfolgung von NS-Verbrechen in den drei Westzonen und der sowjetischen Zone, in BRD und DDR. Im Buch “Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944?, Verlag Zweitausendeins, wird, wenngleich etwas verklausuliert, eingeräumt, daß im kleineren Ostdeutschland bis Ende 1949, gemessen an Territorium und Bevölkerungszahl, weit mehr NS-Täter bestraft wurden als im viel größeren und bevölkerungsreicheren Westdeutschland, in das sich zudem, allgemein bekannt, eine enorme Zahl schwerbelasteter hochrangiger Nazis aus Ostdeutschland geflüchtet hatte. In dem Buch heißt es unter Bezug auf Ost-und Westdeutschland:”Bis Ende 1949 war die Zahl der Verurteilungen ungefähr gleich.” Ebenso aussagekräftig ist die abgedruckte Statistik, derzufolge 1951 in der kleineren DDR 331 Verurteilungen registriert werden, in der weit größeren BRD jedoch nur 259. Auffällig ist, wie extrem kurz das Buch in diesem Kontext auf die Waldheim-Prozesse der DDR eingeht:”Für 1950 weist die Statistik der DDR dagegen 4092 Urteile auf, die der Bundesrepublik nur 809. Des Rätsels Lösung: Unter den 4092 Verurteilungen der DDR befinden sich 3254 der `Waldheim-Verfahren`, die wegen der in den Prozessen und bei der Urteilsfindung festgestellten Rechtsverletzungen schlechthin als nichtig anzusehen sind.” Standen also in Waldheim Unschuldige, Unbelastete vor Gericht? Was in dem Buch interessanterweise fehlt, liefert die ostdeutsche Publizistin Daniela Dahn nach:”Ich las die 350 Seiten starke Anklageschrift und war überrascht: Fast alle der zum Tode Verurteilten waren unbestritten Nazijuristen – am Volksgerichtshof, an Kriegs-und Sondergerichten. Sie waren selbst an zweifelhaften Todesurteilen beteiligt. Außerdem waren unter den Angeklagten SS-und Gestapo-Leute aus Konzentrationslagern und ein Offizier, der an der blutigen Niederschlagung des Warschauer Aufstandes beteiligt war. Nach dem damals gültigen Recht der vier Alliierten genügte es, eine solche Funktion gehabt zu haben, um die Höchststrafe zu bekommen, individuelle Schuld mußte nicht nachgewiesen werden. Das heißt, auch bei formaljuristisch korrekten Prozessen wären damals höchstwahrscheinlich Todesstrafen ausgesprochen worden. Aber diese Frage wurde im Prozess gegen die `schlimmste rote Richterin`überhaupt nicht erörtert – formale Fehler genügten, um diese Nazis pauschal zu rehabilitieren.” Jene pauschale Rehabilitierung solcher Nazis in Westdeutschland, u.a. unter dem KZ-Baumeister und CDU-Bundespräsidenten Heinrich Lübke, spielten – und spielen eine sehr wichtige Rolle im Kalten Krieg, der fortdauert.

Ausriß.
Skiba/Stenzel:”Halten wir fest: In der DDR wurden 12.881 Personen verurteilt wegen Nazi-und Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit…In der Bundesrepublik, wo etwa fast viermal soviele Menschen lebten, lediglich rund 6.500 Personen. Statistisch gesehen, heißt das: Je Einwohner wurden achtmal mehr belastete Nazis in der DDR verurteilt als im Westen. Und das ist nur die halbe Wahrheit. Die andere: Sie wäre noch viel größer, wenn sich nach 1945 nicht eine erhebliche Menge von NS-Verbrechern aus nachvollziehbaren Gründen in den Westen abgesetzt hätten.”
–
Der Umgang mit der faschistischen deutschen Vergangenheit, mit faschistischen Verbrechern, hochbelasteten Nazis in DDR und BRD zählte zu den wichtigsten Basisfaktoren im Kalten Krieg.
—
Die Waldheim-Prozesse:

Ausriß, Kapitel “Die Waldheim-Prozesse”, Skiba/Stenzel.
–

Ausriß Thüringer Allgemeine, August 2021: „Frank Quilitzsch ist dem Bruder des Yeti begegnet. Der rätselhafte Westdeutsche“.https://www.mdr.de/zeitreise/ddr/schule-ddr-geschichte-vermittlung-lehrplan-bildungssystem-100.html
„…
DDR-Vergangenheit kommt in Schulen zu kurz/MDR
Stand: 09. August 2021, 09:54 Uhr
DDR-Geschichte sollte in der Schule eine größere Rolle spielen – und mehr Zeit einnehmen. In einer aktuellen Befragung des Meinungsbarometers MDRfragt erklärten mehr als die Hälfte (59 Prozent) der Teilnehmenden, dass Wissen zur DDR im Unterricht nur unzureichend vermittelt werde. Ein Großteil der Befragten (78 Prozent) bemängelt auch, dass nicht ausreichend Originalorte besucht werden. Besonders groß war die Unzufriedenheit bei denen, die noch in der Schule oder noch nicht lange draußen sind…
Falsches DDR-Bild im Unterricht?
Die Mehrheit der Befragten findet, soziale Themen der DDR-Geschichte werden zu wenig beachtet und die DDR in Schulen nur unzureichend behandelt. Ist das Bild, das Schülerinnen und Schülern heute von der DDR transportiert wird, also richtig? Eine 67-jährige Teilnehmerin aus Zwickau berichtet folgendes in den Kommentaren:
„Bei dem, was heute mein 16-jähriger Enkel in der Schule über das Leben, den Alltag in der DDR hört und liest, sträuben sich mir alle Haare. Es wird nur einseitig die DDR als Unrechtsstaat dargestellt, in allen Facetten.“
Bisher gibt es keine Kommentare.
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.