Auch wenn Deutschland dieser Tage wenig zu lachen hat – es ist Karneval. Die Narren sind los und man glaubt es kaum, obwohl es mehr als genug gäbe worüber sogar Lücken- und Lügenmedien nicht umhinkämen sich zu echauffieren, wie die täglich uns bereichernde Rapefugeefolklore oder den Sicherheitsnotstand, gibt es Wichtigeres: Politisch nicht korrekte Aussagen bei Karnevalsumzügen. Der MDR hat dafür hauseigene Karnevalswächter ausgesandt. Fündig wurde das Team in Wasungen, einer kleinen Stadt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen. Dort werden „Flüchtlinge“ und Politiker „diffamiert“, meint der MDR, sieht die Grenzen der Narrenfreiheit überschritten und spricht von „Volksverhetzung“.
(Von L.S.Gabriel)
Das aber stört die Meinungswächter des MDR dafür umso mehr. Manches regt Alexander Reißland vom MDR ganz besonders auf, zum Beispiel ein Wagen, voll beladen mit Abbildern von Exkrementen, darauf ist zu lesen:
DIE IHREM VOLK NUR SCH..ßE SERVIEREN WERDEN IHRE MACHT VERLIERENund:
Dafür muss der Präsident des Wasunger Carneval-Clubs dem Reporter sofort Rede und Antwort stehen. Der sieht das aber ganz gelassen und besteht darauf, dass genau das den Wasunger Karneval ausmache.
Das erzürnt den MDR-Beauftragten noch mehr; zu wenig „subtil“ seien solche Aussagen. Und dass die Wagenbauer für ihre Aussagen selbst verantwortlich seien sehe man am Ergebnis. Auf einem der Wagen steht, in Anspielung auf die Invasion: „Balkan Express“ und „Die Plage kommt“. Dahinter laufen kreischgrün gewandete Wasunger Heuschrecken her.
Das bedarf seitens des MDR natürlich sofortigen Eingreifens und einer der Heuschrecken fühlte sich auf eine Suggestivfrage des MDR-Meinungsdikators Journalisten dann auch gleich genötigt den gewünschten Standardsatz hervorzustoßen. Zumal auf die Frage, ob man denn „Flüchtlinge“ als Plage sähe, ja im Rahmen der neuen deutschen Sprach- und Ausdrucksdiktatur sowieso nur eine einzige Antwort zulässig ist. Die der Wasunger Heuschreck auch sogleich artig gibt: „Nein, nein, nein, um Gottes Willen!“, ruft er. Ein anderer beließ es bei dem Hinweis: „Das ist Ihre Interpretation.“ Der Wasunger habe immer schon seinen Spaß daran, seine Meinung Kund zu tun und das seit 481 Jahren, erklärt er dem MDR-Berichtversager.
Dabei konnte das staatliche Propagandamedium es dann aber nicht belassen und so wurde sofort beim Präsidenten des Landesverbandes der Thüringer Karnevalvereine e.V., Michael Danz gepetzt und nachgehakt. „Narrenfreiheit oder freie Meinungsäußerung am Rande der Volksverhetzung“, hyperventiliert der Sprecher, ehe ihn Michael Danz dann endlich erlöst und die „richtige“ Antwort gibt nämlich, dass für ihn die Grenze hier überschritten sei. Er möchte aber nicht emotional werden, sagt er mit rotem Kopf. Man wolle sich anhören, wie die für diesen Wagen verantwortlichen Wasunger es meinten, dann wolle man sehen, wie man mit „dem Thema“ umgehe, so Danz.
Andreas Reißland, der selbsternannte Karnevals- und Meinungswächter des MDR gesteht den Karnevalsumzügen im Land zwar gnädiger Weise eine gewisse „Überspitzung“ zu, fordert aber strafend, dass es auch im Karneval gelte „das Augemaß zu bewahren“.
Was es zu wahren gilt ist das Bewusstsein um die Grenze der eigenen Kompetenzen und darüber wer einen eigentlich bezahlt. Das sind in diesem Fall nämlich u.a. auch die Wasunger Bürger und weder der MDR an sich, noch Alexander Reißland im Besonderen haben ihnen etwas vorzuschreiben.PI
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Feindliche Übernahme von 1989/1990 – die andere(französische) Sicht von “Le Monde diplomatique”: Annexion/Annektierung statt “Wiedervereinigung”. “Il y a trente ans, la chute du mur de Berlin. Allemagne de l’Est, histoire d’une annexion. Mythe fondateur de l’Union européenne, l’année 1989 est pourtant un symbole équivoque. Ainsi, en Allemagne de l’Est, l’accès aux libertés politiques et à la consommation de masse fut payé au prix fort — celui d’un effondrement social et d’une prédation économique souvent ignorés à l’Ouest.” Viel Zustimmung – und Ablehnung in Frankreich zur Le-Diplo-Position. Welche Analysen deutschen Staats-und Mainstreammedien streng verboten sind:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2019/11/07/feindliche-uebernahme-von-19891990-die-anderefranzoesische-sicht-von-le-monde-diplomatique-annexionannektierung-statt-wiedervereinigung-il/
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Daniela Dahn – das neueste Buch über die feindliche Übernahme(Annexion) der DDR:”Der Schnee von gestern ist die Sintflut von heute. Die Einheit – eine Abrechnung”.(Demnächst ein Klassiker in der stetig anwachsenden Bibliothek nichtoffizieller ostdeutscher Geschichtsschreibung?)Dahn analysiert Nazistan – der Fall Globke, die Renazifizierung der BRD, die Notstandsgesetze…”Keine gemeinsame Erinnerungskultur”. “Ich habe nicht die Absicht, mich daran zu gewöhnen, in einem Land zu leben, das sich ungestraft an Angriffskriegen beteiligt”(Jugoslawien etc.)
“Bis in die 1980er Jahre also war der Völkermord an den Juden in der DDR ein `gänzlich unterdrücktes Thema`. Soviel Desinformation macht sprachlos. Ich habe es genau umgekehrt wahrgenommen: Die DDR-Kultur hat dieses Thema früher und häufiger als in der Bundesrepublik aufgegriffen, kontinuierlich über die Jahre verfolgt…Ich empfinde solche Desinformation auch als persönliche Kränkung.” Dahn über die Stasi – was an der offiziellen heutigen Version alles nicht stimmt…
Dürfen ostdeutsche Lehrer, die von oben verordnete offizielle Geschichtsschreibung Kindern, Jugendlichen einpauken müssen, wenigstens auch auf die nichtoffizielle hinweisen – oder droht da sofort der Rausschmiß?
Thüringer Reinhard Gehlen – Gründer und langjähriger Chef der West-Stasi – ist aus Erfurt. Wieso wurde ihm dort wegen seiner enormen Verdienste bei Schwächung und Sturz der DDR immer noch kein großes Denkmal errichtet?
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